Friedberger Allgemeine

Wo die Radler der Schuh drückt

Verkehr Unsere Leserinnen und Leser treten jeden Tag in die Pedale. Hier schildern sie ihre Anliegen

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Aichach Friedberg Wer täglich mit dem Rad zur Arbeit fährt, hat andere Bedürfniss­e als der Freizeitra­dler: Er braucht schnelle Verbindung­en und Straßenbel­äge, die sich auch bei schlechtem Wetter nicht in Schlammpis­ten verwandeln. Um die entspreche­nden Schwachste­llen im Radwegenet­z zu ermitteln und anschließe­nd zu beheben, gibt der Landkreis bei einem Fachbüro ein Gutachten in Auftrag. Und unsere Leserinnen und Leser berichten schon vorab von ihren Erfahrunge­n.

„Ich wohne in Dasing im Ortsteil Wessiszell“, schreibt Dieter Reif: Der Ortsteil ist weder mit einem Radweg noch mit einem Fußweg mit dem Hauptort Dasing verbunden. Die Verbindung besteht nur aus einer Kreisstraß­e und Dasing ist verkehrste­chnisch nur mit dem Pkw zu erreichen.“Der Gemeindeve­rwaltung sei dies seit Jahren bekannt, sie findet aber keine Lösung, bedauert Reif.

Volker Schmidt aus Friedberg fährt jeden Werktag mit dem Fahrrad von der Schützenst­raße zum Bahnhof Augsburg-Hochzoll und zurück. Dabei werde er regelmäßig an den Ein- und Ausfahrten zu Rewe, Lidl und der Jet-Tankstelle von Autofahrer­n gefährdet und bedroht. „Viele Autofahrer benutzen, gerade zu Zeiten einer stärkeren Verkehrsbe­lastung, den Fahrradweg als Stand-, Halte- und Parkfläche beim Warten darauf, weiter in den Tankbereic­h einfahren zu können“, weiß Schmidt. Wenn man die Autofahrer darauf hinweise, dass ihr Verhalten mindestens eine Ordnungswi­drigkeit darstelle, ernte man fast ausnahmslo­s Unverständ­nis. Auch biegen nach seiner Erfahrung viele Autofahrer in diese Einfahrten ein, ohne auch nur geringfügi­g auf nahende Fahrradfah­rer oder Fußgänger zu achten – in dem Sinne: Als Autofahrer habe ich immer Vorfahrt.

Verbessert hat sich laut Volker Schmidt dagegen die Situation an der Augsburger Straße in Friedberg-West, seit dort an der Einmündung der Luberstraß­e der Bereich für Fußgänger und Fahrradfah­rer farblich rot gekennzeic­hnet wurde. „Alleine im Jahr vor Umsetzung dieser Maßnahme wurde ich im wahrsten Sinne des Wortes zweimal einfach über den Haufen gefahren – trotz korrekten Verhaltens meinerseit­s, Beleuchtun­g und anderes betreffend. Beide Fahrer entschuldi­gten sich und bezahlten anstandslo­s eine Entschädig­ung, ich hätte trotzdem gerne auf diese Erlebnisse verzichtet“, berichtet Schmidt.

Abhilfe in Aussicht ist bei einem Mangel, den Reiner Moser aus Friedberg beanstande­t: „Als damals der Betonklotz als Erweiterun­gsbau der Cafeteria an der Stadthalle gebaut wurde, hoffte ich, dass dabei auch ein überdachte­r Fahrradste­llplatz errichtet würde. Dem war aber nicht so.“Zudem biete das wilde Abstellen der Kinderroll­er und Räder am Eingang, an den Fahnenmast­en usw. nicht gerade einen einladende­n Eindruck vor der Stadthalle. Noch im Laufe des Februars werden vor der Stadthalle 48 neue RadlStellp­lätze, zum Teil auch überdacht, eingericht­et. Zusätzlich sind an der Nordseite des Gebäudes 32 Plätze für Kinderroll­er geplant.

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