Neues Konzept für Fasching
Wer in Augsburg Fasching feiern will, hat dazu einige Möglichkeiten. Die Faschingsgesellschaften laden zu Veranstaltungen ein, geben Auftritte. Ein Höhepunkt ist sicherlich der Galaball der Hollaria im Kongress am Park. Allerdings finden Bälle und Co. hinter Türen statt. Sie werden in der Öffentlichkeit also nicht übermäßig wahrgenommen. Im Gegensatz zum viertägigen Faschingstreiben auf dem Rathausplatz. Die Veranstaltung von „Under oiner Kapp“ist quasi das Aushängeschild des Augsburger Faschings. Und genau das wird so oft belächelt. „Augsburg kann keinen Fasching“, heißt es unter anderem. Problem ist, dass bei dieser Veranstaltung der Funke nur schwer auf die Besucher überspringen kann. Da mögen sich die Aktiven noch so sehr anstrengen. Aber Tanzvorführungen auf einer Bühne, Zwischenrufe des Moderators à la „Auf gehts Augsburg“, ein paar Imbissbuden und ein Kinderkarussell machen noch längst kein buntes Faschingstreiben für alle. Veranstalter und Mitwirkende mögen diese Kritik ungerecht finden. Das ist verständlich. Schließlich engagieren sie sich mit großem Einsatz. Wer sie am Samstag bei ihrem Einzug auf dem Rathausplatz miterlebt und ihre Auftritte auf der Showbühne verfolgt hat, sieht Leidenschaft und Freude. Auch die Faschingsgesellschaften selbst hätten eine ordentliche Sause verdient. Man sollte sich dringend ein neues Konzept überlegen, wie man den Menschen Lust macht, verkleidet auf den Rathausplatz zu kommen und zu feiern. Hier ist auch die Stadt gefragt, sich aktiv zu beteiligen. Allein die Marketing-Möglichkeiten wären enorm. Man könnte versuchen, die Gastronomie mit einzubinden. Lieber einen Tag gescheit aufgezogen, als vier Tage halbscharig.