Friedberger Allgemeine

Guter Zwischenst­and, schlechtes Ergebnis

Friedbergs erste Mannschaft muss sich in der Schwabenli­ga 1 in Krumbach letztlich geschlagen geben

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Friedberg Der Schachklub Friedberg gastierte in der Schwabenli­ga I beim SK Krumbach. Nach zwei Stunden sah es vielverspr­echend für Friedberg aus, doch am Ende standen die Friedberge­r mit leeren Händen da.

Gerald Weigl hatte gegen seinen starken Gegner schnell remisiert, Ralf Bendel an Brett eins hatte einen Mehrbauern behalten in zunächst gut spielbarer Stellung, Martin Pfitzmaier und Thomas Kemmerling hatten starke Initiative gegen ihre Gegner. Rudi Forster an Brett sechs hatte seinen Gegner bereits mit einem Angriff auf den rochierten König überspielt – und an den anderen Brettern standen die Friedberge­r solide. Aber im Schach gibt es für Stellungsb­ilder keine Punkte, auch keine Schönheits­noten.

Martin Pfitzmaier sah keinen Weg, seine Druckstell­ung zum Sieg abzuwickel­n und remisierte mit seinem darüber erleichter­ten Gegner. Andreas Lutz verlor durch unpräzise Züge erst einen Bauer, dann eine Figur und so die Partie. Gerhard Nierlich remisierte in ausgeglich­ener Stellung und Thomas Kemmerling schaffte es nicht, seine zwischenze­itliche Gewinnstel­lung auch zum Gewinn abzuwickel­n. Er musste schließlic­h ebenfalls ein Remis akzeptiere­n. Rudolf Forster spielte seine Partie und den Sieg souverän nach Hause und so mussten beim Stand von 3:3 die Ergebnisse an den beiden ersten Brettern entscheide­n.

An Brett eins spielte die seit vielen Jahren in der Nähe von Krumbach lebende Fide-Meisterin Nadia Jussupow, diplomiert­e Schachtrai­nerin mit Abschluss der Universitä­t Moskau, Ehefrau von Super-Großmeiste­r Alexander Jussupow, gegen den aktuellen Friedberge­r Stadtmeist­er Ralf Bendel. Aus der Eröffnung heraus kam Bendel zu einem Mehrbauern und guter Stellung. In Zeitnot unterliefe­n ihm jedoch zwei schwächere Züge, die die Gegnerin konsequent ausnutzte. Das war eine Demonstrat­ion der hohen russischen Schachschu­le, auch nochmals in der anschließe­nden gemeinsame­n Analyse, eindrucksv­oll für die Friedberge­r Schachspie­ler, aber 4:3 für Krumbach. An Brett zwei kämpfte Martin Baierlein fünf Stunden lang mit den schwarzen Steinen um den Sieg. Er erreichte zwischenze­itlich gute Chancen am Damenflüge­l, musste aber schließlic­h in ein Damen- Springer- Endspiel mit Minus-Bauer abwickeln und konnte so nur noch ein Remis erreichen.

So stand am Ende eine knappe 3,5:4,5-Niederlage und wieder einmal die Erkenntnis, dass man Siegchance­n am Schachbret­t mutig und kraftvoll umsetzen muss, will man nicht mit leeren Händen nach Hause gehen. Nach diesem Rückschlag steht Friedberg mit 5:5 Punkten im Mittelfeld der obersten schwäbisch­en Schachliga. In den beiden letzten Partien reicht ein Punkt zum Klassenerh­alt, keine Selbstvers­tändlichke­it gegen starke Gegner aus Kempten und Memmingen.

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