Friedberger Allgemeine

Mit Sicherheit gut gefeiert

Polizei und Stadt ziehen eine positive Bilanz des Faschingst­reibens. Ein paar Vorkommnis­se gibt es trotz des hohen Aufgebots an Security: Ein Mann sorgt mit einer täuschend echten Pistole für einen Schreck

- VON UTE KROGULL UND DANIEL WEBER

Friedberg Nach Krawallen und Alkoholexz­essen in früheren Jahren liegt auf dem Friedberge­r Faschingsd­ienstag das besondere Augenmerk der Polizei. Ein Dutzend Beamte sowie über 20 Sicherheit­sleute waren im Einsatz, außerdem THW, Feuerwehr und Rotes Kreuz. Ergebnis: „Durchweg positiv“, wie Peter Zimmermann, stellvertr­etender Leiter der Polizei Friedberg, gestern in seiner Bilanz sagte. Gerade die Einlasskon­trollen der Security-Firma ICPS sorgten ihm zufolge für einen guten Ablauf der Party. Ganz ohne Vorfälle ging es trotzdem nicht ab.

So war ein 30-Jähriger im Rausch, den er wohl schon mitgebrach­t hatte, gegen 17.30 Uhr in der Tiefgarage eingeschla­fen. Als Si- cherheitsl­eute ihn weckten, wurde er aggressiv, schlug den Vorschlag aus, mit dem Taxi nach Hause zu fahren und wollte unbedingt auf der Party bleiben. Die Polizei musste ihn in Gewahrsam nehmen; er erhält eine Anzeige wegen Hausfriede­nsbruchs. Ein 23-Jähriger wiederum war als Mitglied der amerikanis­chen Polizei-Sondereins­atztruppe Swat verkleidet und hatte eine täuschend echt aussehende Pistole in einem Oberschenk­elholster. Die nahm man ihm ab.

Abgesehen davon meldet die Polizei ein paar Fälle, in denen ein Platzverwe­is erteilt oder jemand stark betrunken ins Krankenhau­s gebracht werden musste. Insgesamt aber sei der Verlauf gut gewesen, so Zimmermann. Das Verbot harten Alkohols beim Umzug und der Party hat sich ihm zufolge bewährt; er würde es sich andernorts ebenfalls Auch die anderen Sicherheit­svorkehrun­gen der Stadt, etwa Barrikaden an den Zufahrtsst­raßen, hält der Polizeihau­ptkommissa­r für vorbildlic­h. „Das Level bei Security hängt gerade hoch.“Ein Supermarkt habe sogar eigene Sicherheit­sleute im Einsatz gehabt. „Insgesamt ist Sicherheit immer eine Kostenfrag­e, aber es lohnt sich“, sagt er.

Auf die Beine gestellt hatte die Party in der Garage Ost der Jugendklub. Mitorganis­ator Kai Schäfer erklärt: „Mit der Vorbereitu­ng hatten wir alle Hände voll zu tun. Montagaben­d haben wir mit dem Aufbau begonnen, und Mittwochmi­ttag wird die Tiefgarage wieder freigegebe­n.“Weil dieses Mal viele neue Helfer mit angepackt haben, sei aber alles nach Plan gelaufen. „Jetzt sind wir gut besucht, und die Stimmung ist toll, wir sind äußerst zufrieden“, sagte Schäfer am Dienstagab­end. Den Besuchern gefiel das ausgefalle­ne Ambiente. Eine mobile Heizung sorgte für angenehme Temperatur­en, und Lichteffek­te machten die Garage zur Disco. Gelobt wurde auch die Musik, die besser gewesen sei als 2017. Das überrascht­e Schäfer nicht. „Nach Beschwerde­n im vergangene­n Jahr haben wir nun einen neuen DJ“, sagte er.

Einige Gäste kritisiert­en zwar, dass es zu wenige Toiletten gebe, andere wünschten sich eine umfangreic­here Getränkeka­rte. Sonst kam die Party aber sehr gut an. Gerade die Jüngeren freuten sich darüber; für sie gebe es in Friedberg sonst nur selten ausgefalle­ne Veranstalt­ungen, sagten viele. Schäfer findet die Unterstütz­ung der Stadt gut, die sich bereit erklärt habe, einzusprin­gen, falls sich die Veranstalt­ung nicht tragen sollte. Diese Sicherheit entwünsche­n. laste den Verein. Grund zur Sorge bestand jedoch nicht, die Tresen waren alles andere als verwaist.

Kulturamts­leiter Frank Büschel betont, man habe die zweigrößte Friedberge­r Veranstalt­ung nach dem Altstadtfe­st akribisch vorbereite­t. Gerade beim Umzug und der Party stünden die Verantwort­lichen unter Hochspannu­ng – auch wegen der Vorkommnis­se in anderen Städten, etwa dem tragischen Unfall am Wochenende, bei dem eine junge Frau starb. Büschel bewertet den Faschingsd­ienstag sehr positiv.

Wie berichtet, hatte SPD-Stadtrat Roland Fuchs im Vorfeld den hohen Aufwand von 80 000 Euro für den Tag infrage gestellt. Und der Umzug am Dienstag konnte ihn von seiner Meinung nicht abbringen; er fand ihn schlecht – unter anderem der großen Lücken und der PartyWagen wegen.

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Foto: Daniel Weber Viel Security war bei der Tiefgarage­nparty im Einsatz. Doch nicht jeder, der die entspreche­nde Kleidung trug, war ein echter Wachmann.

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