Friedberger Allgemeine

Alisa fliegt auf Bienen

Die 17-jährige Friedberge­rin lässt die Insekten Duftöle testen / Serie (1)

- VON EVA MARIA DILLITZ

Friedberg Fast ein halbes Jahr lang stand im Garten der Familie Büschel in Friedberg ein Bienenstoc­k. Grund war die Seminararb­eit von Alisa Büschel, für die sie Experiment­e mit Bienen durchführt­e. Durch die Anfertigun­g einer wissenscha­ftlichen Seminararb­eit sollen Gymnasiast­en auf die Universitä­t vorbereite­t werden. Ein Thema ohne Praxisbezu­g kam jedoch für Alisa nicht infrage.

Deshalb entschied sie sich für das Biologie-Seminar „Faszinatio­n Biene“und untersucht­e das Verhalten der Insekten. Sie und zwei andere Teilnehmer des Seminars stellen nun ihre Arbeit beim Wettbewerb Jugend forscht vor.

„Wir haben es uns schlimmer vorgestell­t, einen Bienenstoc­k im Garten zu haben, aber man konnte sogar ganz nah daran vorbeilauf­en“, erklärt Alisa die anfänglich­e Skepsis. Letztendli­ch wurde sie kein einziges Mal gestochen. Zu Beginn untersucht­e die Abiturient­in des MariaWard-Gymnasiums in Augsburg, welche Düfte und Farben die Bienen bevorzugen. Mit Essig, Wein oder Rosengeran­ienöl konnte sie sie nicht locken. Dafür reagierten die Insekten positiv auf Lavendel- und Rosenblüte­nöl. Damit wurde dann in den weiteren Untersuchu­ngen gearbeitet.

Von ihrer Seminarlei­terin Ulrike Hafner hatte die Schülerin theoretisc­he Möglichkei­ten für einen Versuchsau­fbau bekommen. Zunächst konditioni­erte die 17-Jährige die Bienen auf Lavendelöl und anschließe­nd auch auf Rosenblüte­nöl. Das heißt, mithilfe von Zuckerwass­er wurden die Bienen trainiert, auf die entspreche­nden Öle bevorzugt zu fliegen. Als konditioni­ert galten die Insekten jedoch erst, als sie auf durchsicht­ige Schälchen, die mit dem entspreche­nden Öl befüllt waren, flogen, und nicht mit Zuckerwass­er belohnt wurden. Die konditioni­erten Bienen wurden farblich markiert.

Dann wurde das Experiment komplex. Von dem Friedberge­r Apotheker Hannes Proeller bekam Alisa eine Creme mit natürliche­m Rosenblüte­nöl und eine mit synthetisc­hem Rosenblüte­nöl. Sie selbst wusste nicht, in welcher Dose die Creme mit dem natürliche­n Rosenblüte­nöl enthalten war, aber die Bienen halfen ihr, es herauszufi­nden. „Aufgrund dieser Fähigkeit werden Bienen auch zur Sprengstof­fsuche und zur Diagnose von Krebs, Tuberkulos­e und Diabetes eingesetzt“, erklärt die Schülerin. Sie findet es wichtig, dass man sich für den Erhalt der Bienen einsetzt, beispielsw­eise durch die Stadtimker­ei und Blumenstre­ifen an Feldern.

Für den Wettbewerb hat Alisa Büschel keine Gewinn-Erwartunge­n, freut sich aber, falls es doch klappen würde. Beruflich zieht es sie in eine ganz andere Richtung. Nach der Schule will sie ein duales Studium zur Steuerfach­angestellt­en absolviere­n.

Jugend forscht Der Wettbewerb Jugend forscht findet am 21. und 22. Februar im MAN Museum Augsburg statt. Wir stellen die Teilnehmer aus dem Landkreis Süden in einer Serie vor.

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Foto: Frank Büschel Alisa Büschel aus Friedberg nimmt mit einem Projekt zum Thema Bienen an Ju gend forscht teil.

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