Die „Kümmer Liesl“geht auf die Senioren in Ried zu
Bei ihrem ersten Einsatz stößt die neue Quartiersmanagerin Claudia Bordon-Vieler auf offene Ohren. Was hat sie vor?
Ried Es war wohl Neugier, die viele zum offenen Singen in Ried lockte. Denn die Veranstaltung bot die erste Gelegenheit, Rieds Kümmerin in Aktion zu erleben. Seit Jahresanfang ist Claudia Bordon-Vieler als Quartiersmanagerin im Amt. Sie kümmert sich um alle Belange der Senioren. Jetzt stellte die „KümmerLiesl“, wie sie Bürgermeister Erwin Gerstlacher lachend nennt, ihr erstes Treffen auf die Beine. Und das „offene Singen am ruaßigen Freitag“kam hervorragend an.
Gerstlacher bezeichnete die Seniorenarbeit, die hiermit auf professionelle Beine gestellt werde, als seine „Herzensangelegenheit“. Das neue Liederheft sei das erste Sponsoring für das Quartierkonzept – unterstützt von der Sparkasse.
Bordon-Vieler stellte ihr erstes Seniorenblatt vor, das Infos über Veranstaltungen, Vorträge, geselliges Beisammensein in Ried und allen Ortsteilen gibt. Die Singnachmittage finden alle zwei Monate freitags um 14 Uhr statt (das nächste Mal am 13. April in Baindlkirch) und Strick-, Häkel- und Spielerunden am letzten Dienstag des Monats (abwechselnde Ortsteile). Auch eine Informationsveranstaltung über Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Hausnotruf von Klaus Mayinger, Geschäftsführer der Sozialstation Mering, steht schon fest.
Die Besucher zeigten sich angetan vom Fleiß der neuen Kümmerin. „So ein Treffen bietet uns Senioren die Möglichkeit zum geselligen Beisammensein und Austausch untereinander“, lobte eine Frau aus Baindlkirch. Und: „Jetzt passiert was“, pflichtete ihre Tischnachbarin aus Ried bei. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Evi Schlör an der Gitarre und Walter Schiessl am Akkordeon bewies Bordon-Vieler, dass sie mit ihrem Vorschlag, den ersten Seniorentreff als offenes Singen zu gestalten, mehr als recht gehabt hatte.
„Tanze mit mir in den Morgen“oder „Santo Domingo“erklang es aus 35 Kehlen im Rieder Hof. Die Liederauswahl in dem kleinen, aber feinen Liederheft beginnt bei A wie „Anneliese“und hört bei Z wie „Zwei kleine Italiener“auf. „Die Lieder erinnern mich so an früher“, schwärmten die Besucher unisono.
Neben Kaffee und Kuchen kam der Spaß nicht zu kurz. Gemeinsam versuchten die Besucher sich an Atemübungen, die Sieglinde Kistler anleitete. Nachdem sie sich als Yoga-Lehrerin „geoutet“hatte, versuchte sie, den Gästen „richtiges“Atmen beizubringen. Mit ihren Belehrungen wie „Durch ’d Nosn einatmen, sonst verstick ma“bis „zwoa Händ auflegn, einatmen – Bauch raus“, sorgte sie für herzliche Lacher. Gerstlacher fiel gleich in den Ur-Dialekt ein: „Pfoasn sollt’s ihr“, was so viel heißt wie kräftig einatmen. Brigitte Helfer sorgte mit einer Kurzgeschichte von Karl Valentin für Erheiterung. „Wenn ihr also beim nächsten Mal alle noch Freunde und Bekannte mitbringt, werden wir ein toller Haufen“, versprach Claudia Bordon-Vieler. Kontakt Claudia Bordon Vieler ist unter Telefon 08233/7 89 91 90 erreichbar. Donnerstags ist sie von 14 bis 18 Uhr im Rathaus„vor Ort“.