Köpfe aus der Kiste
● Walter Oehmichen Der Schauspieler stammt aus Magdeburg und kam 1931 ans Theater Augsburg. Immer schon ist er ins Puppenspiel vernarrt. Als Soldat in Calais hat er die Kameraden damit unterhalten, 1943 baut er zu Hause seinen Puppenschrein. Nach Kriegsende plant er ein eigenes Marionettentheater. Am 26. Februar 1948 kann er die Kistendeckel öffnen. Unermüdlich spielt er und bekommt 1969 das Bundesverdienstkreuz. Im November 1977 stirbt er.
● Hannelore Marschall Oehmichen Als Tochter des Gründers stand sie vom ersten Tag an auf der Spielbrücke. Ihre Spezialität sollte aber das Schnitzen der Marionetten werden. Einige tausend Charakterköpfe, Tierfiguren und Fantasiewesen entstanden unter ihren Händen. Dass sie so kindlich aussehen, liegt am Größenverhältnis 1:5 von Kopf zu Körper. Und die tollen, glänzenden Augen sind Schusternägel. Marschall-Oehmichen starb mit 72 Jahren am 16. Mai 2003.
● Klaus Marschall In dritter Generation leitet der 55-Jährige seit 1992 die Augsburger Puppenkiste. Er ist mit der Puppenkiste aufgewachsen, lernte das Marionettenspiel von Kind auf und verleiht dem Kasperl sein verschmitztes Augsburgisch. Mit ihm ging die Puppenkiste wieder auf Tournee und drehte Kinofilme, angefangen mit „Monty Spinnerratz“.
● Jürgen Marschall Der ältere Bruder ist Mitinhaber der Puppenkiste. Von seiner Mutter hat er das Talent zum Puppenschnitzen geerbt – samt ihren alten Schnitzmessern und der Werkbank. Seit Jahren stattet er die neuen Stücke und das Kabarett mit Figuren aus. Außerdem betreut er die Gastronomie im Heilig-Geist-Spital.
● Martin Stefaniak Er gehört mehr als zwei Jahrzehnte zum Ensemble der Puppenkiste. Er kann nicht nur Marionetten führen. Oft schreibt er auch die Musik zu den neuen Stücken. Gern greift er auf Saiten- und Holzblasinstrumente zurück, sodass die Musik meistens warm und weich klingt. Mehrmals hat er auch schon Regie bei Neuinszenierungen geführt.
● Hans Kautzmann Eigentlich wollte er mal Bauingenieur werden. Doch die Liebe zum Puppenspiel war 1990 stärker. Sein Ingenieurwissen hat ihm bei den Marionetten viel geholfen. Rasch profilierte er sich als Bühnenbildner und schlägt in den Kinderstücken immer wieder märchenhafte Bilderbücher auf, die Lust aufs Schauen machen.