Die Frustration ist verständlich
MINA KRESSE an kann die Frustration von Elvira Martin verstehen. Ihren E-Scooter, den sie stolz „meinen Mercedes“nennt, hat sie noch nicht allzu lange. Von der Krankenkasse Zuschüsse für das Gerät zu bekommen, war für die behinderte Frau ein Aufwand. Und jetzt ist der E-Scooter für die Frau, die auf öffentlichen Nahverkehr angewiesen ist, auf einen Schlag ziemlich wertlos geworden – weil er 15 Zentimeter zu lang ist.
Elvira Martin steht stellvertretend für weitere Menschen, denen es ähnlich ergehen wird. Hier trifft es die, die ohnehin schon beeinträchtigt und benachteiligt sind. Den Stadtwerken darf man keinen Vorwurf machen. Sie folgen nur dem Erlass der Verkehrsministerkonferenz, der für mehr Sicherheit in den öffentlichen Verkehrsmitteln sorgen soll. Heutzutage muss nahezu alles geregelt und reguliert sein, um sich gegen etwaige rechtliche Konsequenzen abzusichern. Würden die Stadtwerke-Fahrer die Vorschriften nicht einhalten und würde etwas passieren, müssten die Verantwortlichen im Unternehmen ihren Kopf hinhalten.
Wichtig ist, dass die Betroffenen jetzt ausreichend informiert und beraten werden. Gefragt sind vor allem die Hersteller der verschiedenen E-Scooter, die neuen Vorgaben für den öffentlichen Nahverkehr zu berücksichtigen. Gefordert sind sicherlich auch die Krankenkassen, Umrüstungen zu unterstützen. Für die ohnehin schon beeinträchtigten Menschen geht es hier um die Teilnahme am normalen Leben.