Computer statt Kreide im Klassenzimmer
Union und SPD wollen in eine bessere Bildung investieren. Dazu korrigieren sie ein Gesetz, das sie selbst eingeführt haben. Die Pläne reichen von der Kita über Schulen und Unis bis zur Berufsbildung / Serie (2)
Ein 177 Seiten langer Koalitionsvertrag soll die Grundlage für die Neuauflage der GroKo von CDU/CSU und SPD sein. Die SPD-Mitglieder stimmen bis zum 2. März darüber ab. In einer sechsteiligen Serie erklären wir die wichtigsten Inhalte des Vertrags. Schule“werde demnach „in allen Fächern und Lernbereichen eine digitale Lernumgebung“geschaffen – frei nach dem Motto „Mehr Computer, weniger Tafelkreide“. In den kommenden fünf Jahren stellt der Bund laut Koalitionsvertrag dafür fünf Milliarden Euro zur Verfügung.
Union und SPD bekennen sich in ihrer Vereinbarung zum System der beruflichen Bildung, das „zur Sicherung des Fachkräftebedarfs unverzichtbar“sei. Die Attraktivität solle weiter gesteigert werden – mit einer „Ausstattungsoffensive“für die beruflichen Schulen. Wie bei den allgemeinbildenden Schulen soll die Digitalisierung dabei im Vordergrund stehen.
Im Bereich der Hochschulen wollen Union und SPD ebenfalls auf Digitalisierung in allen Studienfächern setzen. Die Grundfinanzierung der Hochschulen will der Bund stärken. Die Medizinerausbildung soll reformiert werden, um den Ärztemangel gerade in ländlichen Gebieten zu bekämpfen. Ausbildungsgebühren für Pflegeberufe wird es künftig nicht mehr geben, versprechen Union und SPD.
Das Bafög-System zur Ausbildungsförderung soll ausgebaut werden – und zwar nicht nur für Studenten. Auch für den Bereich der beruflichen Bildung versprechen die angehenden Großkoalitionäre, Hürden für den Aufstieg auf der Karriereleiter abzubauen. Wer sich etwa zum Techniker, Meister oder Fachwirt qualifiziert, soll künftig besser unterstützt werden.