Egoisten und Engagierte
Die Stadt Augsburg stellt ihren Dichter ins Zentrum. Zehn Tage lang trifft Hochkultur auf Pop, Unterhaltung auf Diskurs
Augsburg feiert den großen Sohn: Beim Brechtfestival vom 23. Febru ar bis 4. März treffen Hochkultur auf Popkultur, Unterhaltung auf Diskurs, Brechts Werk auf die Gegenwart und die Gegenwart auf Brecht. Das zehntägige Festival läuft in diesem Jahr unter dem Motto „Egoismus versus Solidarität“und hat sich das Zitat „Ich glaub nicht, was ich denk“aus Brechts Fatzer-Fragment an die Seite gestellt. Es lenkt so den Blick auf die Frage, wie wir angesichts schwindender Gewissheiten und alltäglich gewordener Widersprüche zwischen Glauben und Denken, Wissen und Handeln eigentlich leben wollen.
Das Theater Augsburg eröffnet das Festival mit der Neuinszenierung „Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer“. Bei der Langen Brechtnacht (24.2.) kann man rund 50 Künstler in zehn Locations live erleben. Darunter die US-Band Algiers (Post-Punk-Soul) und die Düsseldorfer Polit-Rapper Antilopen Gang. Weitere Acts sind Wallis Bird (Folk-Pop), Martin Kohlstedt (Electro-Acoustic Ambient), Daniel Kahn & The Painted Bird (Klezmer-Folk-Punk), FIRE! (Avantgarde Jazz).
Beim Brechtfestival stehen hochkarätige Gastspiele, Theaterpremieren, Konzerte, Lesungen, Literaturveranstaltungen, Podiumsdiskussionen und Workshops für Erwachsene und junges Publikum auf dem Programm. Neben Gastspielen und Beiträgen lokaler Kulturakteure gibt es eigens zum Festival produzierte Veranstaltungen wie die Interpretation „Fatzernation“(theter Ensemble) und „Der kalte Hauch des Geldes“(Sensemble). Festivalleiter Patrick Wengenroth zeigt mit Musiker Matze Kloppe und Journalistin Anja Caspary die Live-Adaption eines Hörspiels mit Texten und Songs von PeterLicht. Programm vollständig online unter www.brechtfestival.de