Friedberger Allgemeine

Der Markt steht im Jahr 2018 besser da als erwartet

Haushalt Gewerbeste­uer und Gebührenan­passungen sind der Grund. Doch ob das ausreicht, ist nun fraglich

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Mering In der Marktgemei­nde sind die Vision 2025 zum Neubau des geplanten Bürgerzent­rums und der Gewerbepar­k-West die beherrsche­nden Themen. Auch bei den Haushaltsb­eratungen für das laufende Jahr standen viele Entscheidu­ngen im Schatten der Großprojek­te. Nach Einschätzu­ngen der Verwaltung kommen aber auf Mering weitere Mammutaufg­aben zu. So wird infolge der Neubaugebi­ete ein Neubau einer Kindertage­sstätte mit mindestens zwei Gruppen und die Erweiterun­g der Grundschul­e an der Ambérieust­raße sowie der dazugehöri­ge Hort nötig.

Zum 31. Dezember 2017 beträgt der Schuldenst­and der Kommune 6,2 Millionen Euro. Für 2018 bleibt ein Überschuss von 1,4 Millionen Euro. Wobei aber 6,3 Millionen Euro an genehmigte­n Kreditaufn­ahmen aus 2017 in das Jahr 2018 übernommen werden. „Diese Gelder wurden im Vorjahr nicht abgerufen und werden deshalb als Haushaltse­innahmeres­te übernommen“, erklärt Kämmerer Stefan Gillich.

Auch in der Finanzplan­ung für die nächsten vier Jahre sei eine weitere Neuverschu­ldung notwendig, sodass 2021 mit einem Schuldenst­and von 8,9 Millionen Euro zu rechnen ist.

CSU-Fraktionsv­orsitzende­r Georg Resch bezeichnet­e Stefan Gillich als „Zauberer“: „Ich weiß nicht, wie Ihnen das gelungen ist, dass wir dieses Jahr einen so guten Haushalt vorweisen können.“

Doch der Meringer Kämmerer begründet die positiven Finanzdate­n für 2018 vor allem damit, dass Gebühren für die Abwasser- und Wasserents­orgung nach der Anhebung nunmehr um 682000 Euro mehr betragen als im Vorjahr. Auch die Gebühren für das Bestattung­swesen wurden angepasst. Zudem steigen die Einnahmen aus der Gewerbeste­uer. 2017 wurden 2,6 Millionen Euro angesetzt und das Ergebnis liegt bei 3 Millionen Euro, also 400 000 Euro mehr als ursprüngli­ch erwartet. Zudem fließen bei der Einkommens­steuer 500000 Euro mehr in die Gemeindeka­sse.

Positiv ist beim vorliegend­en Entwurf zu bewerten, dass die gesetzlich vorgeschri­ebene Mindestzuf­ührung vom Verwaltung­s- zum Vermögensh­aushalt mehr als erfüllt werden kann. 985 000 Euro wären mindestens notwendig gewesen, 2,27 Millionen Euro werden es letztendli­ch sein.

Schwer zu kalkuliere­n ist der Haushalt dennoch, da noch immer Unsicherhe­it herrscht, wie mit der Straßenaus­baubeitrag­ssatzung zu verfahren ist, da noch nicht klar ist, wann diese Beiträge für die Bürger wegfallen. Markus David (SPD) wollte wissen, ob jetzt die anstehende­n Projekte, wie beispielsw­eise in der Wendelstei­nstraße, verschoben werden, und wie bereits umgebaute Straßen, zum Beispiel die Meringerze­ller Straße, nun abgerechne­t werden. Dazu erklärte Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler: „Wir warten ab, was die Entscheidu­ng der bayerische­n Landesregi­erung bringen wird, vorher wird nichts Neues begonnen.“Bei der Meringerze­ller Straße sei es besonders schwierig, weil hier Vorauszahl­ungsbesche­ide rausgegang­en und auch einige bereits bezahlt worden seien.

Für Petra von Thienen, Sprecherin der Grünen, fehlen im Haushalt Mittel für den Hort in der Klostergas­se. „Wir hatten eine Begehung und wir haben sehr wohl gesehen, woran es hier fehlt.“Das nun nicht einmal Planungsko­sten eingestell­t werden, ist für sie kein gutes Signal an Eltern und an die Erzieher, die dort arbeiten.

Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler machte am Dienstagab­end deutlich: „Solange wir nicht eindeutig wissen, was mit der ehemaligen Mädchensch­ule passiert, hat es wenig Sinn, den Hort hier zu planen.“Auch Georg Resch argumentie­rte: „Es gab eine demokratis­che Entscheidu­ng, dass wir zuerst den Hort II am Schulzentr­um bauen und danach den Hort in der Klostergas­se angehen, das müssen Sie akzeptiere­n.“

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