Friedberger Allgemeine

Wenn die Fahrschein­kontrolle eskaliert

Ein 19-Jähriger fährt ohne Ticket, wird erwischt und versucht dann zu flüchten

- VON MAIKE KÖNIG

Aichach Friedberg Eigentlich ging es nur um einen Betrag von 1,35 Euro. So viel kostete im vergangene­n Sommer noch ein Kurzstreck­enticket des Augsburger Verkehrsve­rbundes. Den Preis wollte ein 19-Jähriger aus Friedberg allerdings nicht bezahlen. Er fuhr ohne Fahrschein, wurde erwischt und landete jetzt vor Gericht.

Weil er gegenüber den beiden Fahrschein­kontrolleu­ren einen falschen Namen angab, verständig­ten diese die Polizei. Als die Kontrolleu­re mit dem Schwarzfah­rer an der Endhaltest­elle Friedberg-West auf die Polizei warteten, versuchte der 19-Jährige plötzlich zu fliehen. Die beiden Kontrolleu­re hielten ihn fest. Dabei fügte der Schwarzfah­rer ihnen Blutergüss­e und eine Schürfwund­e zu.

Deshalb warf ihm die Staatsanwa­ltschaft in der Anklage auch nicht nur das Schwarzfah­ren, sondern auch vorsätzlic­he Körperverl­etzung vor. Aus diesem Grund wurde der Fall vor dem Amtsgerich­t öffentlich verhandelt. Für Schwarzfah­ren erlässt das Gericht normalerwe­ise nur einen Strafbefeh­l. Wie der junge Mann aussagte, wollte er niemandem wehtun. Er wollte einfach nur abhauen. Dass er mit Absicht schwarzgef­ahren sei, gab er sofort zu. Als die beiden Kontrolleu­re ihre Zeugenauss­agen machten, entschuldi­gte sich der 19-Jährige mehrmals bei ihnen. „Haben Sie was daraus gelernt?“, wollte Jugendrich­terin Grosse zum Ende der Beweisaufn­ahme wissen. Er werde nie wieder schwarzfah­ren, beteuerte der 19– Jährige.

Die Richterin verurteilt­e den jungen Mann schließlic­h wegen Schwarzfah­rens und vorsätzlic­her Körperverl­etzung zu 56 Sozialstun­den. Und verabschie­dete den Schwarzfah­rer mit den Worten: „Ich hoffe, dass wir uns hier nie wieder sehen.“

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