Schreibwarengeschäft zieht in die Kornstraße
Der Bauträger darf an einem Teil des ehemaligen Sparkassengebäudes in Kissing weiterarbeiten
Kissing Der Kissinger Gemeinderat hat eine Ausnahme von der Veränderungssperre für den Bebauungsplan an der Kornstraße und Eichenstraße genehmigt. Wie berichtet, will das Unternehmen Beutelrock aus Königsbrunn auf dem ehemaligen Sparkassenparkplatz ein Mehrfamilienhaus bauen. Zudem sollen in das alte Gebäude des Kreditinstituts Geschäfte und Wohnungen kommen. Im vergangenen Jahr verhängte der Kissinger Gemeinderat dann aber den Baustopp. Ärger gibt es um die Bushaltestelle dort und die Anzahl der Geschosse des geplanten Gebäudes.
Nun darf im Bereich des ehemaligen Sparkassengebäudes weitergebaut werden. Hintergrund ist, dass das Schreibwarengeschäft Zum Bleistift dort einziehen will. Die Betreiber hatten sich mit einem Schreiben an die Gemeinde gewandt. Das Schreibwarengeschäft muss wegen anstehender und genehmigter Sanierungsmaßnahmen seine Räume in der Max-Planck-Straße aufgeben.
Wie Bauamtsleiter Alfred Schatz in der Sitzung erklärte, liegt der Verwaltung inzwischen ein Mietvertrag vor. Dabei geht es um die im Westen des ehemaligen Sparkassengebäudes gelegenen Räumlichkeiten. Ausschließlich für diesen Bereich gilt die Ausnahme von der Veränderungssperre. Der Gemeinderat genehmigte das einstimmig.
● Haushalt Der Gemeinderat Kissing hat den aktuellen Haushalt verabschiedet. Der Verwaltungshaushalt hat ein Volumen von rund 20,9 Millionen Euro und der Vermögenshaushalt von ca. 13,6 Millionen. Die Gemeinde nimmt einen Kredit von 1,7 Millionen Euro auf und entnimmt den Rücklagen drei Millionen. Der Schuldenstand wird voraussichtlich rund 13,1 Millionen Euro zum Ende des Jahres betragen.
Die CSU stellte den Antrag, dass der Haushalt in Zukunft online im Ratsinformationssystem für alle Bürger dauerhaft verfügbar sein soll. Bisher wurde er nach Erlass eine Woche lang im Rathaus öffentlich zugänglich gemacht. Der Gemeinderat segnete den Antrag ohne Gegenstimme ab.
● Breitbandausbau Die Gemeinde Kissing will, wie mehrfach berichtet, die Höfe im Außenbereich mit schnellem Internet versorgen. Die Kosten der Maßnahme liegen bei knapp einer Millionen Euro, sie wird aber zu 80 Prozent von der Landesregierung gefördert. Folglich muss die Gemeinde rund 232000 Euro dafür in die Hand nehmen, wie Bürgermeister Manfred Wolf vorrechnete. Katrin Müllegger-Steiger von den Grünen sagte während der Sitzung: „Das ist für uns schon viel Geld.“Michael Eder von der CSU wies darauf hin, dass die Gemeinde bereits den Ausbau innerorts vorangetrieben hatte. „Dann müssen wir das auch draußen machen.“Letztendlich gab der Gemeinderat einstimmig grünes Licht.
● Urnenbilder In Zukunft dürfen auf dem Kissinger Friedhof an Urnennischen Bilder von Verstorbenen angebracht werden. Die Gemeinde reagiert damit auf den Wunsch Angehöriger, der mehrfach an die Verwaltung herangetragen worden war. Es sind nur Fotos aus Porzellan oder ähnlichen, witterungsbeständigen Materialien zugelassen. Die Bilder dürfen oval oder eckig sein und höchsten eine Größe von sechs mal acht Zentimeter haben.
● Kehrmaschine Die Gemeinde will für den Bauhof eine Kehrmaschine anschaffen. Das günstigste Angebot für ein Fahrzeug inklusive Winterdienstausstattung beträgt rund 119000 Euro. Ludwig Asam von den Grünen merkte an, dass in einer früheren Sitzung die Anschaffung einer deutlich billigeren Kehrmaschine beschlossen worden war. Laut Bürgermeister Wolf konnte das Gerät aufgrund einer Insolvenz nicht geliefert werden. Zudem enthielt die damalige Sitzungsvorlage einen Fehler, wie der geschäftsleitende Beamte Hubert Geiger erklärte. Eigentlich wäre auch diese Kehrmaschine teurer gewesen. Letztlich beschloss der Gemeinderat mit drei Gegenstimmen die Anschaffung von dem neuen Anbieter.