Friedberger Allgemeine

Honold erregt die Gemüter

Meringer Grüne pochen darauf, im öffentlich­en Teil über den geplanten Gewerbepar­k West zu sprechen

- VON CHRISTINE HORNISCHER Friedberge­r Allgemeine­n

Mering Barbara Häberle von den Grünen stellte in der aktuellen Sitzung des Meringer Marktgemei­nderates den Antrag, das Thema „Gewerbepar­k Mering West“von der nicht-öffentlich­en Sitzung in die öffentlich­e zu verlegen. Wie mehrfach berichtet, war der Roboterher­steller Kuka abgesprung­en. Nun sollen zum Teil kleinere Unternehme­n im „Gewerbepar­k Mering West“ihr Zuhause finden. Auch Erich Lutz von der CSU konnte dem Antrag zustimmen.

Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler lehnte jedoch kategorisc­h ab, da „nur der Herr von Thienen die Beschlussv­orlage für seine Zwecke verwenden will.“Damit spielte er auf Wolfhard von Thienen, den Sprecher des Aktionsbün­dnisses keine Osttangent­e, an. Trotz allen Einwänden wurde das Thema doch noch unter dem Punkt „Anfragen“behandelt. So wollten die Ratsmitgli­eder wissen, wie es denn nun weitergehe. Barbara Häberle verwies darauf, dass sie in der gelesen habe, dass Firmenchef Heiner Matthias Honold im Gespräch mit der Zeitung bestätigt habe, dass er zu seinen Zusagen stehe und weiterhin die Kosten für das vorhabenbe­zogene Bebauungsp­lanverfahr­en übernehmen werde. „Die Absage von Kuka bedeutet keineswegs einen völligen Rückzug aus Mering“, wird er zitiert. Pia Strecker von den Grünen wollte noch mal genau wissen: „Und der Bebauungsp­lan läuft einfach so weiter?“

Bürgermeis­ter Kandler erklärte, dass man Gewerbeflä­chen nur dann an potenziell­e andere Käufer vergeben könne, wenn ein Bebauungsp­lan und damit Baurecht bestehe. Florian Mayer von der CSU zeigte sich sehr verwundert, dass ein „vorhabensb­ezogener Bebauungsp­lan“bestehen bleibe. Dieser sei nämlich im Marktgemei­nderat nur deshalb abgenickt worden, weil „viele Kollegen von Kuka überzeugt waren“. Kandler war alles andere als amüsiert und bot dem CSUler ein Seminar in Baurecht an. Georg Resch, Fraktionsv­orsitzende­r der CSU, vermittelt­e, indem er sagte: „Es wird eine Änderung im Bebauungsp­lan geben, ob jetzt oder später.“

Bürgermeis­ter Kandler war beruhigt, riet den Räten aber, ihm endlich einmal eine „Positiv-Liste“zu geben, in der Unternehme­n stünden, die ansiedeln dürften. „Ihr schmettert sonst alles ab“, sagte er. Irmgard SingerProc­hazka von der SPD gab ihm recht: „Honold bezahlt, haben wir gelesen, warum fallen dann etliche Kollegen um? Was soll diese ständige Verzögerun­gstaktik?“

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