Honold erregt die Gemüter
Meringer Grüne pochen darauf, im öffentlichen Teil über den geplanten Gewerbepark West zu sprechen
Mering Barbara Häberle von den Grünen stellte in der aktuellen Sitzung des Meringer Marktgemeinderates den Antrag, das Thema „Gewerbepark Mering West“von der nicht-öffentlichen Sitzung in die öffentliche zu verlegen. Wie mehrfach berichtet, war der Roboterhersteller Kuka abgesprungen. Nun sollen zum Teil kleinere Unternehmen im „Gewerbepark Mering West“ihr Zuhause finden. Auch Erich Lutz von der CSU konnte dem Antrag zustimmen.
Bürgermeister Hans-Dieter Kandler lehnte jedoch kategorisch ab, da „nur der Herr von Thienen die Beschlussvorlage für seine Zwecke verwenden will.“Damit spielte er auf Wolfhard von Thienen, den Sprecher des Aktionsbündnisses keine Osttangente, an. Trotz allen Einwänden wurde das Thema doch noch unter dem Punkt „Anfragen“behandelt. So wollten die Ratsmitglieder wissen, wie es denn nun weitergehe. Barbara Häberle verwies darauf, dass sie in der gelesen habe, dass Firmenchef Heiner Matthias Honold im Gespräch mit der Zeitung bestätigt habe, dass er zu seinen Zusagen stehe und weiterhin die Kosten für das vorhabenbezogene Bebauungsplanverfahren übernehmen werde. „Die Absage von Kuka bedeutet keineswegs einen völligen Rückzug aus Mering“, wird er zitiert. Pia Strecker von den Grünen wollte noch mal genau wissen: „Und der Bebauungsplan läuft einfach so weiter?“
Bürgermeister Kandler erklärte, dass man Gewerbeflächen nur dann an potenzielle andere Käufer vergeben könne, wenn ein Bebauungsplan und damit Baurecht bestehe. Florian Mayer von der CSU zeigte sich sehr verwundert, dass ein „vorhabensbezogener Bebauungsplan“bestehen bleibe. Dieser sei nämlich im Marktgemeinderat nur deshalb abgenickt worden, weil „viele Kollegen von Kuka überzeugt waren“. Kandler war alles andere als amüsiert und bot dem CSUler ein Seminar in Baurecht an. Georg Resch, Fraktionsvorsitzender der CSU, vermittelte, indem er sagte: „Es wird eine Änderung im Bebauungsplan geben, ob jetzt oder später.“
Bürgermeister Kandler war beruhigt, riet den Räten aber, ihm endlich einmal eine „Positiv-Liste“zu geben, in der Unternehmen stünden, die ansiedeln dürften. „Ihr schmettert sonst alles ab“, sagte er. Irmgard SingerProchazka von der SPD gab ihm recht: „Honold bezahlt, haben wir gelesen, warum fallen dann etliche Kollegen um? Was soll diese ständige Verzögerungstaktik?“