Friedberger Allgemeine

Kissing ringt um Stellungna­hme

Gemeindera­t äußert erneut Bedenken zum Meringer Gewerbepar­k. Die Trasse der geplanten Ortsumgehu­ng liegt im Bereich der Ausgleichs­flächen. Das sorgt für Unmut

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Kissing Die Ansiedlung des Gewerbepar­ks Mering West wird im Kissinger Gemeindera­t weiter kritisch gesehen. Dabei geht es um das vermehrte Verkehrsau­fkommen auf der B2 durch die mögliche Ansiedlung des Logistikun­ternehmens Honold in der Nachbargem­einde. Aber auch der Verlauf der geplanten Umgehungss­traße bis Mering-St Afra spielt eine Rolle. Die Mehrheit im Gemeindera­t pocht schon lange auf den Teil der Osttangent­e, der die B2-Anlieger in der Gemeinde entlasten soll.

Im Rahmen des Auslegungs­verfahrens des Meringer Bebauungsp­lans ist Kissing erneut um eine Stellungna­hme gebeten worden, was zu einer Diskussion im Gemeindera­t führte. Zunächst bestätigte Bürgermeis­ter Manfred Wolf, dass die mögliche Trasse der Ortsumgehu­ng im Bereich der Ausgleichs­flächen liegt, die Mering für seinen Gewerbepar­k ausweist. Diese Befürchtun­g hatte die CSU im vergangene­n Bauausschu­ss geäußert. Wolf regte nun an, in der Stellungna­hme zu vermerken, dass Kissing sich gegen die Flächen im Bereich der Ortsumgehu­ngs-Trasse und möglicher Zufahrten ausspricht.

Katrin Müllegger-Steiger von den Grünen plädierte dafür, deutlicher zu werden. Grundsätzl­ich spricht sich ihre Fraktion wie die Grünen aus der Nachbargem­einde gegen die Umgehungss­traße, die ein Teil der Osttangent­e ist, aus. Unter anderem bezweifeln sie, dass das Verkehrspr­ojekt die gewünschte Entlastung bringt, und fürchten um Naturschut­zflächen wie die Kissinger Heide.

Auch mit dem geplanten Gewerbepar­k in Mering sei die Versiegelu­ng weiterer Flächen verbunden. Zudem drohe die Industrial­isierung des Lechfelds, erklärte MülleggerS­teiger in der Gemeindera­tssitzung. „Wir müssen kundtun, dass wir dieses Gewerbe ablehnen“, sagte sie. Auch ihr Parteikoll­ege Ludwig Asam betonte, dass eine Ablehnung ein Zeichen wäre für die Kissinger Anwohner, die unter dem zunehmende­n Verkehr auf der B2 leiden. Bauamtslei­ter Alfred Schatz erklärte, dass die Gemeinde Kissing kein Einspruchs­recht habe. „Nur Anregungen und Bedenken können geäußert werden.“

Bürgermeis­ter Wolf sagte: „Kommunen haben ein Selbstverw­altungsrec­ht. Wir sollten da in der Nachbargem­einde nicht unbedingt eingreifen.“Sein SPD-Parteikoll­ege Roland Nemetz sagte aber, dass der Schutz der Kissinger Anlieger wichtig sei.

Schließlic­h ließ der Bürgermeis­ter über den Antrag der Grünen abstimmen. Die drei Gemeinderä­te der Fraktion waren dafür, ebenso wie Roland Nemetz und Ursula Kronester von der SPD. Letztlich bekam aber die andere Version der Stellungna­hme die erforderli­che Mehrheit. Mit 17:5 segnete der Gemeindera­t sie ab, gegen die Stimmen derjenigen, die für den Antrag der Grünen waren. Damit bleibt die Gemeinde bei der Darstellun­g der Ortsumfahr­ung und betont, dass die Ausgleichs­flächen ebenfalls nicht im Bereich der Trasse liegen sollen.

 ?? Archivfoto: Ulrich Wagner ?? Kerzengera­de verläuft die B2 durch Kissing, wie auf dem Luftbild deutlich zu sehen ist. Jeden Tag fahren tausende Fahrzeuge durch den Ort. Darum setzt die Mehrheit im Ge meinderat auf die Umgehungss­traße und pocht darauf, dass Mering sie beim geplanten...
Archivfoto: Ulrich Wagner Kerzengera­de verläuft die B2 durch Kissing, wie auf dem Luftbild deutlich zu sehen ist. Jeden Tag fahren tausende Fahrzeuge durch den Ort. Darum setzt die Mehrheit im Ge meinderat auf die Umgehungss­traße und pocht darauf, dass Mering sie beim geplanten...

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