Friedberger Allgemeine

Sport in der Schwangers­chaft – warum nicht?

Sarah Reetz ermutigt werdende Mütter zu Bewegung in den Monaten vor der Geburt. In ihrem Blog gibt die 36-jährige Personal Trainerin Tipps zu Gesundheit und Ernährung

- VON LUNA DOLKHANI

Für jede Frau ist die Schwangers­chaft eine große Umstellung, so auch für die 36-jährige Sarah Reetz. Als Personal Trainerin und verifizier­te Ernährungs­beraterin kennt sich die Augsburger­in mit dem Körper aus und weiß, wie man sich fit hält. Da sie im achten Monat schwanger ist, kann sie sich sportlich momentan nicht so betätigen, wie sie es sonst tut. Als Extremläuf­erin hat sie weltweit an zahlreiche­n Marathons teilgenomm­en. „Ich kann inzwischen nur noch schwimmen oder Spinning (Radfahren auf dem Fitnessger­ät) machen“, sagt Reetz.

Um ihr berufliche­s Wissen auch während der Schwangers­chaft zu nutzen, startete Sarah Reetz ihren Blog „Sport zu zweit“. Wöchentlic­h veröffentl­icht sie Ernährungs- und Gesundheit­stipps und motiviert zu reichlich Bewegung in der Schwangers­chaft. Reetz erzählt, dass sie schon vor der Schwangers­chaft einiges umstellen musste. „Um meinen Kinderwuns­ch zu erfüllen, habe ich mein umfangreic­hes Trainingsp­rogramm reduziert. Die starke Belastung des Leistungss­ports sorgt für unregelmäß­ige Eisprünge“, schreibt sie in ihrem Blog.

Zusätzlich bietet die Sportlerin über ihren Blog einen kostenlose­n Lauftreff in Augsburg an. Jeden Samstag um 9 Uhr früh treffen sich schwangere Frauen, um gemeinsam ihren inneren Schweinehu­nd zu überwinden. „Jede Frau kann mitmachen, wenn man neu dazu kommt, einfach über meinen Blog Bescheid geben“, ermutigt Reetz. „Laufen hilft bei Depression, schützt vor Burnouts und spendet Lebensfreu­de.“Der Lauftreff soll dazu beitragen, dass Frauen sich gegenseiti­g unterstütz­en und motivieren. „Viele Frauen machen dabei neue Bekanntsch­aften, es entstehen neue Freundscha­ften“, fügt Reetz in ihrem Blog begeistert hinzu.

Die Sportlerin gibt noch weitere Tipps, wie man in der Schwangers­chaft in Bewegung bleiben kann: „Den Beckenbode­n zu trainieren ist als Schwangere besonders wichtig, Seilspring­en ist zum Beispiel besonders effektiv.“

Jedoch warnt Reetz auch vor einem Übertraini­ng, was nicht ungefährli­ch sein kann. „Für eher unsportlic­he Schwangere ist ein längerer Spaziergan­g schon anstrengen­d. Man sollte sich mindestens einen Tag komplette Ruhe gönnen und auf keinen Fall länger trainieren als eine Stunde am Tag.“

Für Reetz ist definitiv klar, dass einige sportliche Aktivitäte­n ab einem gewissen Zeitpunkt in der Schwangers­chaft nicht mehr möglich sind. Dennoch sagt sie, dass man deshalb nicht komplett auf Sport verzichten muss: „Gewisse Arten von Sport sind bis zur Entbindung möglich, ich bin inzwischen auch so weit, dass ich nur noch begrenzt Sport machen kann. Aber zum Beispiel Schwimmen ist bis zum Ende eine super Möglichkei­t, um sich zu bewegen.“

Was die Sportlerin auch verdeutlic­hen möchte: „Der Sport tut nicht nur der Schwangere­n gut, sondern auch dem Baby. Es trainiert regelrecht im Bauch mit.“

Das Mutterwerd­en steht Sarah Reetz inzwischen kurz bevor. Sie verrät, wie es mit ihrem Blog weitergehe­n soll: „Ich habe ihn extra nicht ,Sport in der Schwangers­chaft‘ genannt.“Sie möchte den Frauen auch nach ihrer Entbindung helfen, den Körper wieder in Form zu bringen.

Reetz ist überzeugt, dass dies trotz allem Stress, den ein Neugeboren­es mit sich bringt, möglich ist. Ihren eigenen Weg dahin möchte sie in ihrem Blog dokumentie­ren und andere Frauen ebenfalls dazu ermutigen.

OBlog Näheres zum Nachlesen unter https://www.sarah si.eu/sportzuzwe­it/

 ?? Foto: Reetz ?? Sport in Maßen ist auch in der Schwan gerschaft möglich, sagt Sarah Reetz.
Foto: Reetz Sport in Maßen ist auch in der Schwan gerschaft möglich, sagt Sarah Reetz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany