Heike Drechsler gratuliert zu zwei Mal Gold
Warum sich der Aichacher Walter Rentsch nicht nur über die deutsche Meisterschaft freut
Aichach/Erfurt Walter Rentsch vom LC Aichach hat seiner Ankündigung Taten folgen: Der zweimalige Europameister holte sich bei den deutschen Hallenmeisterschaften der Senioren in Erfurt erneut die Titel über 800 Meter und 3000 Meter. Für den 64-Jährigen waren es die Goldmedaillen Nummer 14 und 15 bei nationalen Titelkämpfen.
Für Rentsch ging es mit den 800 Metern los. Krankheitsbedingt kam es in mehreren Disziplinen zu einer reduzierten Teilnehmerzahl. In der Altersklasse M65 standen sechs Teilnehmer an der Startlinie. Nach 50 Metern übernahm Rentsch die Spitze und vollführte einen Steigerungslauf mit einer letzten 200-Meter-Runde von rund 33 Sekunden. Seine Endzeit: 2:29,55 Minuten.
Am Sonntag stand der 3000-Meter-Lauf auf dem Programm. Ein Rennen, bei dem die M60- und die M65-Qualifikanten gemeinsam an den Start gingen. Da Rentschs größter Konkurrent, Klaus Goldammer, mit Grippe im Bett lag, hatte der Aichacher in seiner Klasse keinen ernsthaften Gegner zu fürchten. Prompt setzte sich Rentsch ein neues Ziel: „Ich will den Lauf auch gegen die M60-Youngster gewinnen.“Udo Naß (Neumünster) sorgte für das Tempo auf den ersten 2000 Metern, gefolgt von einem Quintett, in dem sich Rentsch lange auf Platz vier hielt. Dietmar Müller aus Pirna übernahm fünf Runden vor Schluss die Spitze. Die Gruppe wurde nach einer Runde gesprengt, nur Rentsch konnte ihm folgen. Auf der Gegengeraden zog er den Spurt an und siegte in 11:17,51 Minuten locker vor Müller. Erfurt wird Rentsch also in bester Erinnerung bleiben. Nicht nur wegen seiner beiden Titel, sondern weil er wieder einmal mit der zweifachen WeitsprungOlympiasiegerin Heike Drechsler zusammentraf. Die Thüringerin war als Weitsprung-Kampfrichterin tätig. „Eine sehr sympathische Frau“, betonte Rentsch.