Ein Kompromiss, der nicht allen gefällt
Die Planung für das Grundstück Metzstraße /Mittlerer Lechfeldweg wurde noch einmal abgespeckt. Vor allem ein Nachbar will offenbar trotzdem klagen
Friedberg Im Streit um das Neubauvorhaben an der Ecke Metzstraße/ Mittlerer Lechfeldweg zeichnet sich nun ein Kompromiss zwischen Investor und Nachbarn ab. Im Planungsund Umweltausschuss des Friedberger Stadtrats wurde ein neuer Entwurf vorgestellt, der die Anzahl der Wohnungen auf dem rund 2500 Quadratmeter großen Grundstück weiter reduziert – von 15 auf nunmehr zwölf. Auch der Gebäuderiegel im Süden schrumpft von 38 auf 30 Meter Länge. Die Balkone werden teilweise durch Loggien ersetzt.
In der ersten Planung waren noch 22 Wohneinheiten vorgesehen, was heftigen Protest bei den Anwohnern in Friedberg-West hervorgerufen hatte (wir berichteten). Um ihre Interessen besser berücksichtigen zu können, leitete der Stadtrat ein vorhabenbezogenes Bebauungsplanverfahren ein. Bei einer öffentlichen Bürgerinformation im vergangenen Herbst und zwei internen Gesprächsrunden mit den Beteiligten wurde nach einer Lösung gesucht, die nun laut Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) sowohl vom In- wie auch von der Mehrzahl der Nachbarn mitgetragen wird.
Auf Kritik im Ausschuss stieß das neue Konzept lediglich bei Johannes Hatzold (Freie Wähler). Man werde wohl weiterhin ganz massiven Widerstand bekommen, sagte er. Der Nachbar auf der Südseite werde sich wehren und ein Rechtsstreit das Vorhaben verzögern. Die Planung gehe leider in die völlig falsche Richtung, so Hatzold. „In Zeiten der Wohnraumknappheit ist das ein Ergebnis, das ich mir zum damaligen Zeitpunkt nicht habe vorstellen können“, sagte Thomas Kleist (CSU) mit Blick auf die ursprünglich geplanten 22 Wohneinheiten. Roland Fuchs (SPD) erinnerte daran, dass für dieses Grundstück grundsätzlich Baurecht bestehe – und das nicht zu wenig, wie Bürgermeister Eichmann ergänzte. Der zwischen Nachbarn und Investor ausgehandelte Kompromiss geht nun einen Schritt weiter im Verfahvestor ren. Anwohner und Behörden haben ein weiteres Mal die Möglichkeit, ihre Einwände vorzubringen. Mehr Themen aus dem Ausschuss:
● Rohrbach Die Stadt plant für Rohrbach eine Änderung des Flächennutzungsplans, um die Bauflächen an die Wünsche der Eigentümer anzupassen. Der Ausschuss stimmte den vorgeschlagenen Änderungen zu.
● Derching Einen neuen Entwurf gibt es für den Park- und Mitfahrplatz an der Neuen Bergstraße in Derching. Auf der 7000 Quadratmeter großen Fläche sollen Autofahrer ihre Pkw abstellen können, um den Weg dann in Fahrgemeinschaften fortzusetzen. Die Planung wird jetzt wieder öffentlich ausgelegt, damit die Bürger dazu Stellung nehmen können. Die CSU erinnerte daran, den Bau der Anlage bereits 2014 beantragt zu haben.
● Innenstadt Für die Aufplanung des Bauhofsgeländes an der Münchner Straße will sich die Stadt einer neuen Möglichkeit bedienen: Seit 2017 sieht die Baunutzungsverordnung sogenannte Urbane Gebiete vor, die das Nebeneinander von Wohnen, Gewerbe, sozialer oder kultureller Nutzung ermöglichen.