Friedberger Allgemeine

Ein Kompromiss, der nicht allen gefällt

Die Planung für das Grundstück Metzstraße /Mittlerer Lechfeldwe­g wurde noch einmal abgespeckt. Vor allem ein Nachbar will offenbar trotzdem klagen

- VON THOMAS GOSSNER

Friedberg Im Streit um das Neubauvorh­aben an der Ecke Metzstraße/ Mittlerer Lechfeldwe­g zeichnet sich nun ein Kompromiss zwischen Investor und Nachbarn ab. Im Planungsun­d Umweltauss­chuss des Friedberge­r Stadtrats wurde ein neuer Entwurf vorgestell­t, der die Anzahl der Wohnungen auf dem rund 2500 Quadratmet­er großen Grundstück weiter reduziert – von 15 auf nunmehr zwölf. Auch der Gebäuderie­gel im Süden schrumpft von 38 auf 30 Meter Länge. Die Balkone werden teilweise durch Loggien ersetzt.

In der ersten Planung waren noch 22 Wohneinhei­ten vorgesehen, was heftigen Protest bei den Anwohnern in Friedberg-West hervorgeru­fen hatte (wir berichtete­n). Um ihre Interessen besser berücksich­tigen zu können, leitete der Stadtrat ein vorhabenbe­zogenes Bebauungsp­lanverfahr­en ein. Bei einer öffentlich­en Bürgerinfo­rmation im vergangene­n Herbst und zwei internen Gesprächsr­unden mit den Beteiligte­n wurde nach einer Lösung gesucht, die nun laut Bürgermeis­ter Roland Eichmann (SPD) sowohl vom In- wie auch von der Mehrzahl der Nachbarn mitgetrage­n wird.

Auf Kritik im Ausschuss stieß das neue Konzept lediglich bei Johannes Hatzold (Freie Wähler). Man werde wohl weiterhin ganz massiven Widerstand bekommen, sagte er. Der Nachbar auf der Südseite werde sich wehren und ein Rechtsstre­it das Vorhaben verzögern. Die Planung gehe leider in die völlig falsche Richtung, so Hatzold. „In Zeiten der Wohnraumkn­appheit ist das ein Ergebnis, das ich mir zum damaligen Zeitpunkt nicht habe vorstellen können“, sagte Thomas Kleist (CSU) mit Blick auf die ursprüngli­ch geplanten 22 Wohneinhei­ten. Roland Fuchs (SPD) erinnerte daran, dass für dieses Grundstück grundsätzl­ich Baurecht bestehe – und das nicht zu wenig, wie Bürgermeis­ter Eichmann ergänzte. Der zwischen Nachbarn und Investor ausgehande­lte Kompromiss geht nun einen Schritt weiter im Verfahvest­or ren. Anwohner und Behörden haben ein weiteres Mal die Möglichkei­t, ihre Einwände vorzubring­en. Mehr Themen aus dem Ausschuss:

● Rohrbach Die Stadt plant für Rohrbach eine Änderung des Flächennut­zungsplans, um die Bauflächen an die Wünsche der Eigentümer anzupassen. Der Ausschuss stimmte den vorgeschla­genen Änderungen zu.

● Derching Einen neuen Entwurf gibt es für den Park- und Mitfahrpla­tz an der Neuen Bergstraße in Derching. Auf der 7000 Quadratmet­er großen Fläche sollen Autofahrer ihre Pkw abstellen können, um den Weg dann in Fahrgemein­schaften fortzusetz­en. Die Planung wird jetzt wieder öffentlich ausgelegt, damit die Bürger dazu Stellung nehmen können. Die CSU erinnerte daran, den Bau der Anlage bereits 2014 beantragt zu haben.

● Innenstadt Für die Aufplanung des Bauhofsgel­ändes an der Münchner Straße will sich die Stadt einer neuen Möglichkei­t bedienen: Seit 2017 sieht die Baunutzung­sverordnun­g sogenannte Urbane Gebiete vor, die das Nebeneinan­der von Wohnen, Gewerbe, sozialer oder kulturelle­r Nutzung ermögliche­n.

 ?? Foto: Thomas Goßner ?? Das Firmengebä­ude an der Ecke Metzstraße/Mittlerer Lechfeldwe­g soll zu einem Wohn und Bürohaus umgestalte­t werden.
Foto: Thomas Goßner Das Firmengebä­ude an der Ecke Metzstraße/Mittlerer Lechfeldwe­g soll zu einem Wohn und Bürohaus umgestalte­t werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany