Senioren Union knackt 100er Marke
Friedberger Ortsverband wächst dank vielseitigem Programm
Friedberg Bei der Jahreshauptversammlung der Senioren-Union Friedberg konnte die Vorsitzende Annemarie Schulte-Hechfort auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die positive Entwicklung hielt weiter an, sodass die Mitgliederzahl erstmals die magische Grenze von 100 Mitgliedern überstieg. Nach Ansicht der Vorsitzenden hat dazu auch das Programm der SeniorenUnion beigetragen.
Zusammen mit dem Kreisverband bot die Senioren-Union im Laufe des Jahres verschiedene Möglichkeiten an, mit bekannten Landes-, Bundes- bzw. Europapolitikern aktuelle Themen zu diskutieren.
Zu Gast waren Staatssekretär Franz Josef Pschierer, Staatsministerin Emilia Müller, die Bundestagsabgeordneten Stephan Mayer und Hansjörg Durz sowie der Europaabgeordnete Markus Ferber. Gemeinsam mit ihrem Landesverband und der CSU setzte sich die Senioren-Union für die Änderung der Mütterrente ein, die sich nunmehr im derzeitigen Koalitionsvertrag wiederfindet. Schwerpunktthema soll dieses Jahr die Kurzzeitpflege sein, die auch am 19. März mit Staatsministerin Melanie Huml auf dem Seniorentag behandelt werden soll. Im April des vergangenen Jahres standen der „Brexit und seine Folgen“im Mittelpunkt des Interesses, im November wurde die Arbeit der Presse vom Redaktionsleiter der Friedberger Allgemeinen,
Thomas Goßner, den Mitgliedern vorgestellt. Firmenbesuche bei Kuka, Augsburg, Segmüller und ein Rundgang durch den Krankenhausneubau der Kliniken an der Paar wurden organisiert. Ausflugsfahrten und geselliges Treffen bei einer venezianischen Maskerade, Besuch der Lutherausstellung in Coburg und des Adventsmarktes in Burghausen rundeten das Programm ab.
Als Gastredner des Tages war Apotheker Hannes Proeller eingeladen, der über das Thema „Der Apotheken-Markt im Wandel“referierte. Er zeigte den Zuhörern Einblicke in einen Markt auf, der sich seit dem 12. Jahrhundert von einer Herstellung und Verkauf von Arzneimitteln zu einem Markt änderte, der damit nichts mehr gemein habe. Kein Apotheker stelle mehr selbst Arzneimittel her, die aus Kostengründen heute nur noch aus China oder Indien kommen, oder hafte für die Qualität der Erzeugnisse. Eine weltweite Abhängigkeit von diesen Ländern sei die Folge. Die hohen Preise für Arzneimittel in Deutschland seien zudem eine Folge der unterschiedlichen Besteuerung in den europäischen Ländern.
Es verwundere daher nicht, dass sich Online-Apotheken dieses zunutze machten und Produkte aus dem Ausland über den Versandhandel anböten. Der lukrative Gewinn dieser Firmen entstehe aber nicht durch den Verkauf der Produkte, sondern im Verkauf der Datensätze an Verbände und Firmen.
Mit dem Berufsbild des Apothekers habe das überhaupt nichts mehr zu tun. Die Zukunft des Apothekers liege daher in seinem Fachwissen, für Patienten die Einnahme von verschiedenen Medikamenten zusammenzustellen, zu überprüfen und von den Krankenkassen diesen Service auch vergütet zu bekommen.