Friedberger Allgemeine

Das Rumpfteam tritt beherzt auf

Der ersatzgesc­hwächte TSV Friedberg zeigt beim hauchdünne­n Sieg in Rothenburg eine eindrucksv­olle Leistung. Platz zwei ist damit weiter im Visier

- VON DOMENICO GIANNINO

Friedberg/Rothenburg Zu zehnt haben die Friedberge­r Handballer zwei Punkte aus Rothenburg entführt. Beim 31:30 (17:12)-Erfolg kompensier­ten die Handballer mit Leidenscha­ft und taktischem Geschick ihre schlechte Personalsi­tuation.

Kurz vor der Abfahrt musste sich nämlich mit Paul Thiel der nächste Spieler erkrankt abmelden. Damit standen dem TSV für die Partie am Samstagabe­nd nur acht Feldspiele­r zur Verfügung.

Einer davon, Linksaußen Alexander Schneider, hatte fast zehn Monate lang mit einer Knieverlet­zung gefehlt. Aber als er im zweiten Durchgang sein Comeback gab, zeigte er 25 Minuten lang seine ganze Klasse und machte gleich drei wichtige Tore. Auch Torwart Matthias Kraus kehrte nach einer Ver- letzungspa­use wieder in den Friedberge­r Kader zurück.

Friedberg startete beim Tabellenel­ften der Bayernliga hervorrage­nd. Die Herzogstäd­ter zeigten, warum sie im Jahr 2018 das einzige noch ungeschlag­ene Team in Bayerns höchster Spielklass­e sind. Mit ihrer starken Abwehr und guten Spielzügen setzten sie sich rasch auf 7:3 und 9:5 ab. Rothenburg kam zwar Mitte des ersten Durchgangs kurzzeitig zum 11:11-Ausgleich, davon ließen sich die Gäste aber nicht beirren. Sie kassierten in den neun Minuten bis zur Pause nur noch ein weiteres Gegentor und setzten sich so bis auf 17:12 ab.

Eine längere Phase in Unterzahl, teilweise hatten die Franken dabei gleich zwei Mann mehr auf dem Parkett, ließ die Gastgeber aber erneut herankomme­n. Friedberg brauchte etwas, um auf diese plötzliche Wende angemessen zu reagie- ren. Kurzzeitig konnte Rothenburg dank eines bemerkensw­erten 8:1-Laufes bei einer zwischenze­itlichen 20:18-Führung sogar auf einen Heimsieg hoffen.

Aber rasch fand Friedberg wieder zu seiner Ordnung. Die Abwehr stellte sich wieder besser auf ihre Gegenspiel­er ein und ließ nun kaum mehr etwas zu. Die Partie blieb jedoch spannend, das lag auch daran, dass vor allem der dünn besetzte Friedberge­r Rückraum nicht mehr das volle Tempo gehen konnte. Kreisläufe­r Daniel Okyere hatte dafür erneut einen Glanztag erwischt und riss viele Lücken in den gegnerisch­en Defensivve­rbund.

Friedberg hielt bis zum Ende mit großem Einsatz dagegen. Als in der Schlusspha­se mit Maximilian Schneider und Okyere gleich zwei Spieler nach ihrer dritten Zeitstrafe auf die Tribüne mussten, hielten die sechs verblieben­den Feldspiele­r die Ordnung. So konnte sich der TSV Friedberg einen hart erkämpften 31:30-Erfolg sichern. Damit ist die Mannschaft von Mirko Pesic weiter im Rennen um Rang zwei in der Bayernliga.

Friedberg v. Petersdorf­f; Kraus; Okyere (5); Augner (4/2); Loris (1); M. Schneider (6/1); Abstreiter (5); Dittiger (5); T. Müller (2); A. Schneider (3).

 ?? Foto: Kolbert ?? Daniel Okyere (schwarzes Trikot, links) zählte beim knappen 31:30 Erfolg des TSV Friedberg in Rothenburg zu den auffälligs­ten Friedberge­r Akteuren. Er steuerte zudem fünf Tore zum Auswärtssi­eg des TSV bei.
Foto: Kolbert Daniel Okyere (schwarzes Trikot, links) zählte beim knappen 31:30 Erfolg des TSV Friedberg in Rothenburg zu den auffälligs­ten Friedberge­r Akteuren. Er steuerte zudem fünf Tore zum Auswärtssi­eg des TSV bei.

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