Der Einfluss Putins
Doku skizziert, wie Russland die französischen Wahlen ins Visier nahm
Arte, 20.15 Uhr In Russland steuert Kremlchef Wladimir Putin seine Wiederwahl an. Um 20.15 Uhr strahlt Arte eine Dokumentation aus, die untersucht, wie der Präsident versucht haben soll, die Wahl in Frankreich zu beeinflussen.
Russlands Präsident Wladimir Putin musste sich bei seinem Frankreich-Besuch 2017 auch harte Worte anhören. Emmanuel Macron, erst wenige Wochen im Amt, warf dem Gast vor, dessen Staatsmedien RT (Russia Today) und Sputnik verbreiteten „Lügenpropaganda“. Sie seien „Einfluss- und Propagandaorgane“. Der Kremlchef konterte: „Legen Sie Beweise vor!“.
Mit der Pressekonferenz der Präsidenten in Versailles steigt Filmemacher Paul Moreira in seine Dokumentation „Propaganda 3.0 – Putin und der Westen“ein. Es geht um Moskauer Einflussnahme auf westliche Länder. Moreira hat eine neue Art des Informationskrieges recherchiert, in dem Hacker, Trolle oder Staatsmedien eine Rolle spielen.
Moreira hat den erzkonservativen russischen Unternehmer Konstantin Malofejew vor die Kamera bekommen. Dieser versuche, rechte und nationalistische Bewegungen in Europa zu vernetzen. Im Zentrum des Films steht Frankreich. Die RTChefredakteurin Margarita Simonjan räumt im Interview ein, ihr Sender habe bei der Frankreich-Wahl Le Pen unterstützt, weil dies im Interesse Russlands gewesen sei. Moreira berichtet zudem über russische Kredite für den Front National.
Eine Pointe lässt der Film aber aus. Nirgendwo war die versuchte Moskauer Einflussnahme so deutlich, nirgendwo hat sich der Kreml auch so verkalkuliert: Macron gewann die Wahl.