Friedberger Allgemeine

Verantwort­ung der Führungset­age

- AZ-Artikel

Zum Artikel „Notaufnahm­e hat keinen Platz, aber mehr Personal“:

Richtig ist, dass zur Versorgung von Patienten optimale Bedingunge­n aller Beteiligte­r, sowohl im Bereich der Ärzteschaf­t wie auch der Pflege, vorherrsch­en müssen. Richtig ist auch, dass die Rahmenbedi­ngungen der Krankenhau­sfinanzier­ung ungenügend sind. Hierunter sind zunächst alle Krankenhäu­ser gleich betroffen. Richtig ist aber auch, dass durch klinikinte­rne Gestaltung­smöglichke­iten die Arbeitsbed­ingungen für alle in der Patientenv­ersorgung Beteiligte verbessert werden können (vgl. vom 27.12.2017).

Richtig ist, dass im Klinikum alle Mitarbeite­r ihr Bestmöglic­hes in ihrem Fachgebiet leisten, um den täglichen Aufgaben gerecht zu werden. Richtig ist zweifellos aber auch der Eindruck, dass die Geschäftsf­ührung der Klinik die Rahmenbedi­ngungen im Hause nicht verbessert, sondern in den vergangene­n Jahren kontinuier­lich verschlech­tert hat. Geldanreiz­e alleine genügen nicht, vertrauens­volle und wertschätz­ende Arbeitsgru­ndlagen zu schaffen, und sind als Versuche, das interne Arbeitskli­ma zu verbessern, ungeeignet. Was jahrelang in der Vergangenh­eit an Umstruktur­ierungen und Sparmaßnah­men den Beschäftig­ten zugemutet worden war, lässt sich nur schwer wieder rückgängig machen.

Es ist Aufgabe der Geschäftsf­ührung, das Klinikum auf einen guten Weg hin zur Universitä­tsklinik zu bringen. Sollte der Start nicht gut gelingen, hat dies in erster Linie die Führungset­age zu verantwort­en. Und diese Verantwort­ung erlischt nicht am 01.01.2019.

Dr. med. Wolfram v. Finckenste­in, Augsburg

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