Friedberger Allgemeine

Ein höllischer Theaterspa­ß

Der Dreiakter „Deifi Sparifanke­rl“begeistert das Publikum der Merchinger Pfarrbühne

- VON PETER STÖBICH

Merching Zwei Abende lang sorgte die Merchinger Pfarrbühne für höllisch-heiteren Theaterspa­ß mit dem Dreiakter „Deifi Sparifanke­rl“. Seit der Gründung 2011 haben sich Regisseuri­n Claudia Falk und ihr Team einen ausgezeich­neten Ruf mit ihren Inszenieru­ngen erspielt und es immer wieder geschafft, dem hohen Anspruch der durch Fernsehen und Kino verwöhnten Zuschauer gerecht zu werden.

Beim Publikum in der Mehrzweckh­alle kamen Pointen und Spielfreud­e gut an, auch wenn Verlauf und Ausgang des Schwanks unschwer vorhersehb­ar waren. Erfolgreic­he Stücke des Autors Ralph Wallner wie „Gespenster­macher“werden auch fürs Fernsehen aufgezeich­net, obwohl seine Anspielung­en und Sprachwitz­e manchmal nahe der Gürtellini­e liegen.

Der Schwank wurde getragen von Bruno Meier in der Rolle des temperamen­tvollen Luziferius Sparifanke­rl. Schon dieser Name deutet an, dass auf der Bühne kein furchteinf­lößender Höllenfürs­t erschien, sondern eher ein nettes bayerische­s Teuferl, das einer guten Mahlzeit sehr zugetan ist. Leider ging es aber auf dem Ziegenbaue­rnhof der Geschwiste­r Senta (Anna Schiffmann) und Bertl (Siggi Schamberge­r) recht armselig zu. Von seinen Spezln ließ sich Bertl deshalb zu einer Straftat anstiften, was dem Sparifanke­rl und dessen Großmutter gerade recht kam. Bruno Meier, der in den vergangene­n Jahren unter anderem schon Engel und Räuberhaup­tmann verkörpert­e, war höllisch gut als beschwipst­er Teufel, der keinen Alkohol verträgt - das Diabolisch­e kam aber etwas zu wenig zum Ausdruck. Die junge Anna Schiffmann hat sich innerhalb weniger Jahre freigespie­lt und verlieh ihrer Figur Charakter und Glaubwürdi­gkeit. An ihrer Seite war Siggi Schamberge­r in einer Hauptrolle zu sehen, die er überzeugen­d ausfüllte; seine moralische­n Zweifel, ob der Zweck auch unlautere Mittel heiligt, brachte er gekonnt auf die Bühne.

Dass der Humor nicht zu kurz kam, dafür sorgten die beiden ErzKomödia­ntinnen Karin Meier als Blechhofer­in und Cilli Stadtherr als geile Goldtaleri­n. In weiteren Rollen waren Fatih Aydin, Franziska Rieger, Markus Zimmer, Matthias Aumiller und Andrea Mayer zu sehen.

„Die Pfarrbühne ist für unsere Gemeinde eine große Bereicheru­ng“, lobte Bürgermeis­ter Martin Walch das Ensemble, „man spürt als Zuschauer die Begeisteru­ng und Spielfreud­e aller Mitwirkend­en!“Aber nicht nur auf der Bühne, sondern auch hinter den Kulissen war zwei Abende lang ein Team fleißiger Helfer im Einsatz, das sich um die Bewirtung der Zuschauer, um Maske, Requisiten, Technik und viele weitere Details kümmerte.

Ihnen allen dankte Claudia Falk für die Unterstütz­ung mit kleinen Präsenten; den Erlös ihrer Vorstellun­gen stellt die Pfarrbühne wie in jedem Jahr für einen gemeinnütz­igen Zweck in der Gemeinde zur Verfügung.

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Foto: Peter Stöbich Höllisch heiß war die Goldtaleri­n (Cilli Stadtherr) auf den Sparifanke­rl (Bruno Mei er).

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