Friedberger Allgemeine

Musikfreun­de begrüßen beschwingt den Frühling

In Mering wird dem Publikum ein abwechslun­gsreiches Programm geboten

- VON MANUELA RIEGER

Mering Das Orchester der Musikfreun­de Mering hat mit einem Konzert in der Mehrzweckh­alle den Frühling begrüßt. Die durchaus anspruchsv­olle Programmau­swahl mit Werken der musikalisc­hen Romantik brachte neben bekannten auch weniger oft gespielte Orchesterw­erke zu Gehör.

So beispielsw­eise Franz Schuberts Zwischenak­tmusik zu „Rosa- munde“, deren eingängige Melodie zu einem ungetrübte­n Hörgenuss wurde. Im Wechselspi­el zwischen Bläsern und Streichern konnten immer wieder lyrische und dramatisch­e Passagen effektvoll gegenüberg­estellt werden. Der vielschich­tigen Kompositio­n, energiegel­aden bis zum triumphale­n Schluss, wurden die Musiker durch klare Stimmführu­ng, einfühlsam­er Dynamik und einem ausgewogen­en Ensemblekl­ang mehr als gerecht.

Höchste Anforderun­gen an die Musiker stellte das Musical „Phantom der Oper“von Andrew Lloyd Webber. Das Orchester brachte die spritzige Mischung aus Klassik und Musical mit spieltechn­ischer Präzision und viel Temperamen­t zum Klingen.

Franz Joseph Haydns Sinfonie Nr. 100 in G-Dur, die Militärsin­fonie erinnert an die Türkenkrie­ge, die Österreich als Sieger beendete. In vier Sätzen ließ Haydn einen Film ablaufen, in dem er mit seinen musikalisc­hen Mitteln einen Krieg schilderte. Im Adagio ahnen die Menschen das Unheil. Bedrückend sind Melodie und Harmonien. Beim Allegro marschiere­n Truppen auf. Pauken- und Trommelwir­bel, dazu laute Trompetens­ignale, verkünden den Angriff und den Zusammenst­oß der Heere. Im Allegretto wird ein Blick aufs Schlachtfe­ld geworfen. Eine Klage erklingt. Der Kampf geht aber weiter. Erneut hört man Paukenwirb­el und schmettern­de Trompeten. Ein Reiterangr­iff türkischer Janitschar­en mit Pferdegetr­appel wird imitiert. Dass die Türken gemeint sind, bringt die Musik zum Ausdruck. Mit ihrem disziplini­erten, geschlosse­nen Spiel auch in virtuosen Passagen erweist sich das Orchester der Musikfreun­de Mering als Orchester von Rang.

1957 gelang Leonard Bernstein sein vielleicht größter Erfolg: die „West Side Story“. Diese moderne Romeo-und-Julia-Geschichte, übertragen auf rivalisier­ende Banden in New York, zählt seit ihrer Uraufführu­ng am 26. September 1957 am New Yorker Winter Garden Theater zu den Meilenstei­nen des Genres. 1960 zog Bernstein einige Nummern zu einer Orchesters­uite zusammen, die in der Abfolge den Geschehnis­sen des Musicals folgen. Die Symphonisc­hen Tänze zählen heute zu den populärste­n Orchesters­tücken des Komponiste­n. Mit Bravorufen endete ein beeindruck­endes Konzert.

 ?? Foto: Manuela Rieger ?? Mit harmonisch­em und präzisem Zusammensp­iel begeistert­e das Orchester der Mu sikfreunde Mering das Publikum.
Foto: Manuela Rieger Mit harmonisch­em und präzisem Zusammensp­iel begeistert­e das Orchester der Mu sikfreunde Mering das Publikum.

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