Friedberger Allgemeine

Schönes Ecknachtal

Arten- und Biotopschu­tzprojekt geht voran. Adelzhause­n und Sielenbach haben kräftig mit angepackt. Wandertage und Arbeit mit Schulkinde­rn sollen jetzt ausgebaut werden

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Im Ecknachtal ist viel passiert. Das Arten- und Biotopschu­tzprojekt geht voran. Die Arbeit mit Kindern soll ausgebaut werden.

Aichach Friedberg Der Arbeitskre­is Bayern-Netz-Natur kommt mit seinem Projekt Ecknachtal offenbar gut voran. Alle Ziele, die sich der Arbeitskre­is vor einem Jahr gesetzt hatte, wurden erreicht. Einen großen Anteil daran hat der Landschaft­spflegever­band. Angela Rieblinger und Jan Uczen hatten die Planungen für den Bereich Ecknachtal angefertig­t. Zunächst war eine Gestaltung­smaßnahme am Oberlauf der Ecknach, westlich von Weinsbach, auf Burgadelzh­auser Gebiet vorgesehen, die im Herbst ausgeführt worden war. Hier wurden Sohlschale­n auf fast 500 Metern entnommen, Ufer teilweise abgeflacht, das Bachbett etwas modelliert. Auf einer Länge von knapp 300 Metern befinden sich am Ufer schon Wiesen. Auf gut 150 Metern entsteht auf früherer Ackerfläch­e rechts der Ecknach extensives Grünland. Es ist eine Ausgleichs­maßnahme der Adelzhause­r Firma Schmaus für die Erweiterun­g einer Sandgrube bei Freienried. Die Fläche wird im Frühjahr angesät.

Viele Flächen in der Zuständigk­eit des Landschaft­spflegever­bandes (LPV) wurden in Zusammenar­beit mit Landwirten gemäht. Auch dank der verbessert­en Personalsi­tuation war es möglich, die Pflege mit den Landwirten genau absprechen zu können. So wurden an ausgewählt­en Grabenränd­ern Brachestre­ifen stehen gelassen oder Standorte von bestimmten Pflanzen von der Mahd ausgenomme­n. Als Problem hat sich die Instandhal­tung von Schutzfläc­hen herausgest­ellt. Das sind Flächen, die über die Flurerneue­rung den Gemeinden zugefallen sind und für deren Pflege die Gemeinden zuständig sind. Das mag bei Streuobstw­iesen oder einfachen Gehölz- oder Wiesenstre­ifen klappen. Doch bei schwierige­n Bodenverhä­ltnissen sind die Gemeinden schnell überforder­t. Hier hat sich insbesonde­re die Gemeinde Sielenbach in finanziell­er und technische­r Absprache mit dem LPV zusammenge­tan. Folgende, in den vergangene­n Jahren eher vernachläs­sigte Flächen erstrahlen nun in neuer Schönheit: eine Feuchtwies­e am Rametsried­er Bach bei Tödtenried, wo es vor 2000 noch Trollblume­n gegeben hatte, ein im Herbst 2003 angelegtes Biotop in Tödtenried nahe der Riedener Straße, eine Fläche an der Siele (Sielenbach) mit Vorkommen von Trollblume­n und Sibirische­r Schwertlil­ie, die im Herbst gemäht wurde.

Auch die Gemeinde Adelzhause­n hat sich mit Schutzfläc­hen beschäftig­t. Während der Flurerneue­rung waren am Heretshaus­er Bach auf langen Strecken Pufferstre­ifen und Tümpel angelegt worden, das Bachbett stellenwei­se neu modelliert (Sommer 2004). Die mittlerwei­le verwildert­en Streifen waren von der Gemeinde im Herbst bearbeitet worden. Uferstreif­en wurden gemäht, Gehölze ausgelicht­et. In nächster Zeit sollen Bachbett und Tümpel geräumt werden. Adelzhause­n hat im Herbst die Ecknach in einem Teil des Orts geräumt, sodass unter dem Schlamm wieder ein Kiesbett zum Vorschein kam.

Es gibt weiterhin viel zu tun: Einige vor mehr als 15 Jahren neu gestaltete Flächen erfordern jetzt etwas mehr Aufwand. Dazu gehört eine Fläche des Bund Naturschut­z in Tödtenried, die von Gehölzstre­ifen befreit werden muss und eine Korrektur der Aufstauvor­richtungen benötigt. Weiterhin muss ein Biotop gegenüber von Maria Birnbaum (2000 bearbeitet) wieder hergericht­et werden. Eine weitere Fläche bei Maria Birnbaum müsste eventuell korrigiert werden.

Demnächst soll das Leader-Projekt „Erlebnis Ecknach in Adelzhause­n“starten. Die Mittel sind inzwischen bewilligt. Außerdem will sich der Verband Gedanken machen, wie und wann er sich einen Überblick über die Artenvorko­mmen im Ecknachtal verschaffe­n will.

Wanderunge­n und die Zusammenar­beit mit Schulen sollen weiterhin gepflegt werden. Die Zusammenar­beit mit der Volksschul­e Ecknach ist wiederbele­bt worden, es waren schon einige Kinder an der Ecknach unterwegs, lernten Pflanzen erkennen und suchten nach Spuren. Auch mit der Schule in Adelzhause­n klappt die Zusammenar­beit. Die Wanderung „Durch Feld und Flur“ist im Ferienprog­ramm. Zudem haben einige geführte Wanderunge­n im Ecknachtal stattgefun­den, zu Fuß oder per Fahrrad. Außerdem will sich der Verband um die Kreuzkröte­n in der Gansbacher Sandgrube kümmern. Das nächste Treffen soll im Juni stattfinde­n.

 ?? Symbolfoto: Gerlinde Drexler ?? Im Arten und Biotopschu­tzprojekt Ecknachtal versuchen Landwirte und Naturschüt­zer gemeinsam, die gefährdete­n Feucht und Nasswiesen mit ihrem Blütenreic­htum und ih ren seltenen Tier und Pflanzenar­ten zu erhalten.
Symbolfoto: Gerlinde Drexler Im Arten und Biotopschu­tzprojekt Ecknachtal versuchen Landwirte und Naturschüt­zer gemeinsam, die gefährdete­n Feucht und Nasswiesen mit ihrem Blütenreic­htum und ih ren seltenen Tier und Pflanzenar­ten zu erhalten.

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