Friedberger Allgemeine

Ambulante Pflege startet

Das Seniorendo­mizil Haus Gabriel erweitert sein Angebot. Es wird von den Betroffene­n gut angenommen. Seit Februar bietet es zudem drei Tagespfleg­eplätze

- VON HEIKE JOHN

Das Seniorendo­mizil Haus Gabriel bietet seit Februar in Kissing und Umgebung auch einen ambulanten Pflegedien­st an.

Kissing Häusliche Pflege nimmt immer mehr Raum ein. So lange wie möglich in der gewohnten Umgebung zu bleiben, ist für die meisten älteren und pflegebedü­rftigen Menschen der größte Wunsch. Gemäß dem Trend hat nun auch das Haus Gabriel sein Angebot um die ambulante Pflege erweitert. Seit Anfang Februar bietet das seit 2009 in Kissing ansässige Seniorendo­mizil im Auftrag der Ulmer CompassioG­ruppe auch eine ambulante Versorgung für die Gemeinde und Umgebung.

„Wir bekommen täglich neue Anfragen herein“, freut sich Sigrid Klein. Sie ist die neue Pflegedien­stleiterin mit Büro in der stationäre­n Einrichtun­g in der Bahnhofstr­aße 40 d. Ihr zur Seite stehen drei Pflegefach­kräfte, eine Hauswirtsc­hafterin und eine Pflegehelf­erin. „Viele Leute sind froh, dass es jetzt ein solches Angebot vor Ort gibt und das Haus Gabriel kennt man schon.“Bereits vor zwei Jahren hatte Compassio-Geschäftsf­ührer Wolfgang Frühschütz eine ambulante Pflege für Kissing angekündig­t. Er liebäugelt auch mit einem Bau für betreutes Wohnen in unmittelba­rer Näher des Seniorendo­mizils. Die Ulmer Unternehme­nsgruppe betreibt 29 Seniorendo­mizile im süddeutsch­en Raum und zog nun sukzessive mit ambulanter Pflege an mittlerwei­le 15 Standorten nach.

Von Kissing aus wird ein Umkreis von 30 Kilometern abgedeckt. „Wir haben auch schon einige Patienten aus Mering, Ried und Baindlkirc­h“, gibt Sigrid Klein Auskunft. Die Pflegedien­stleiterin, die personell der Einrichtun­gsleiterin Yvonne Friedrichs unterstell­t ist, kann auf langjährig­e Erfahrung in diesem Bereich zurückgrei­fen. Die letzten zwölf Jahre war sie Pflegedien­stleiterin bei der ökumenisch­en Sozialstat­ion Gersthofen und leitete neben der ambulanten Pflege auch zwei Tagespfleg­en.

Bei der Rekrutieru­ng des bekanntlic­h raren Pflegepers­onals wurden auch hauseigene Fachkräfte angesproch­en. Martina Geißler ist eine von ihnen. In ihren 20 Jahren Berufserfa­hrung in der Pflege lernte sie sowohl die Arbeit im stationäre­n als auch im ambulanten Bereich kennen.

Zuletzt war sie in einem Wohnbereic­h im Haus Gabriel tätig und nutzte nun die Gelegenhei­t, in den ambulanten Dienst zurückzuke­hren. Dort schätzt sie die größere Eigenveran­twortung und Selbststän­digkeit sowie die Möglichkei­t, sich – wenn auch nur wenige Minuten, dann aber voll und ganz – auf einen Patienten konzentrie­ren zu können.

Die ambulante Versorgung daheim startet oft mit der Unterstütz­ung in der Hauswirtsc­haft. „Hier brauchen viele Senioren als Erstes Hilfe“, weiß Sigrid Klein, „und die wollen wir auch leisten.“Durch das Zusammensp­iel mit dem Haus Gabriel kann der Pflegedien­st bei Bedarf auch Essen aus der hauseigene­n Küche in Wärmebehäl­tern anliefern.

Unter der Devise „Alles aus einer Hand“bietet das Kissinger SEniorenhe­im neben der bisherigen Dauerund Kurzzeitpf­lege neuerdings auch Tagespfleg­e. „Bis zu drei Tagesgäste, in jedem Wohnbereic­h einer, wurden von uns genehmigt“, bestätigt Gabriele Bott von der Heimaufsic­ht im Landratsam­t Aichach-Friedberg. Im Rahmen der Weiterentw­icklung des Pflegestär­kungsgeset­zes wurden mehr Gelder für die Tagespfleg­e zur Verfügung gestellt.

Zehn ambulante Pflegedien­ste im Landkreis führt das Referat Altenhilfe im Landratsam­t mit seinem Sachgebiet­sleiter Alf Neumeier auf. In Kissing gibt es mit dem Pflegedien­st Alberta noch ein zweites ambulantes Angebot. Dieser versorgt jedoch mit seinem Intensivpf­legeund Heimbeatmu­ngsdienst ganz spezielle Kunden. Zufrieden über die zusätzlich­e Möglichkei­t ambulanter Pflege zeigt sich Ina Albes von der Seniorenbe­ratung im Landkreis-Süden, einer Fachstelle auch für pflegende Angehörige. Die Meringer Sozialstat­ion leiste sehr gute Arbeit, aber es habe auch schon den Fall gegeben, dass keine Patienten mehr aufgenomme­n werden konnten. Wenn es eine größere Vielfalt an Angeboten gibt, könne sich der Patient das für ihn Passende heraussuch­en. Allgemein erkennt die Fachfrau einen Trend vieler Einrichtun­gen, alles aus einer Hand anzubieten, von der ersten Beratung über den Hausnotruf und Essen auf Rädern bis zur Pflege.

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Symbolfoto: Jens Kalaene/dpa Seit Anfang Februar bietet das Haus Gabriel auch eine ambulante Pflege für ältere und pflegebedü­rftige Menschen an. Das Angebot richtet sich an Menschen in der Gemeinde und der Umgebung.
 ?? Foto: Heike John ?? Auf dem Weg zur Pflegetour: Sigrid Klein leitet die neue ambulante Pflege des Kissinger Seniorendo­mizils Haus Gabriel.
Foto: Heike John Auf dem Weg zur Pflegetour: Sigrid Klein leitet die neue ambulante Pflege des Kissinger Seniorendo­mizils Haus Gabriel.

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