Grüne fordern ein neues Jugendzentrum
Treffpunkt ist zu klein. Jetzt soll umgehend ein Standort gesucht werden
Friedberg Seit Jahren fordern die Friedberger Grünen ein Jugendzentrum. Ergebnis war bislang nur das kleine Juze in der ehemaligen Hausmeisterwohnung der Mittelschule. Es gab zwar immer wieder Vorstöße und Konzepte, doch wurde das Anliegen stets geschoben. Begründungen: zu teuer, nicht nötig, kein Standort. Nun hat die Fraktion davon offenbar die Nase voll und stellte einen Antrag, dass der Stadtrat „umgehend“mit der Standortsuche für ein Jugendzentrum in der Kernstadt beginnen soll.
Einen groben Kriterienkatalog soll der Sozialausschuss zusammen mit der Jugendpflegerin Linda Greiter erarbeiten. Infrage kommende Grundstücke sowie Immobilien in der Kernstadt sollen auf Nutzbarkeit für ein Jugendzentrum geprüft werden. Die Ergebnisse der Jugendprojektgruppe und der geplanten jugendkulturpolitischen Workshops sollen dann in die Detailplanungen einfließen.
Die Grünen berufen sich bei dem Antrag auf die neuesten Entwicklungen in der städtischen Jugendarbeit. Dümpelte diese jahrelang vor sich hin, hat sich das mit der neuen Jugendpflegerin Linda Greiter geändert (wir berichteten). Die Besucherzahlen im Juze stiegen wieder; bis zu 40 Leute aus der Kernstadt und den Ortsteilen kommen pro Tag. Wie Greiter im Sozialausschuss erzählte, reicht der Platz in dem kleinen Treffpunkt nicht mehr aus. Es gebe deshalb Spannungen und Verdrängungstendenzen zwischen den verschiedenen Cliquen.
Die Entwicklungen zeigen nach Ansicht der Grünen deutlich den Bedarf. „Eine nachhaltige städtische Jugendarbeit erfordert die Möglichkeit zur Differenzierung und ein räumliches Angebot für unterschiedliche Besuchergruppen“, argumentiert die Fraktion. Darüber hinaus fehlten auch für verbandliche Arbeit Räumlichkeiten. Die Nutzung des Wasserturms sei immer eine Notlösung gewesen. Im Vergleich zu anderen Städten vergleichbarer Größe hinke Friedberg seit Jahren in der räumlichen Ausstattung der Jugendarbeit hinterher. Dieses Defizit müsse endlich behoben werden.
Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) hatte im Sozialausschuss unlängst argumentiert, man solle die Ergebnisse der Workshops abwarten, bei denen Jugendliche ihre Ideen für Angebote in Friedberg und seinen Ortsteilen einbringen. Der erste sollte eigentlich vergangene Woche stattfinden, wurde jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben, wie eine Nachfrage ergab.