Aus dem Josefsbrunnen soll Freibier sprudeln
Die Königlich Bayerische Josefspartei hat alternative Ideen, wie man den 19. März arbeitsfrei halten könnte
Königsbrunn/Mering 13 Tage gelten in Bayern als gesetzliche Feiertage – in Augsburg dank des Friedensfestes am 8. August sogar 14. Dass daraus wieder 14 beziehungsweise 15 Feiertage werden, versucht die Königlich Bayerische Josefspartei zu erreichen.
Denn ihrer Meinung nach wurde der Josefstag (19. März) als gesetzlicher Feiertag 1968 zu Unrecht abgeschafft. Dieses Anliegen haben die Mitglieder der Königsbrunner Ortsgruppe und des Gau Süd bei ihrem Treffen im Hotel Zeller noch einmal unterstrichen.
Aber was macht den Josefstag so besonders? Aus theologischer Sicht ist das ganz eindeutig, wusste Pfarrer Bernd Leumann, der die katholische Pfarreiengemeinschaft in Königsbrunn betreut: „Ohne den heiligen Josef hätten Jesus und Maria nicht ernährt werden können. Er ist quasi der Wegbereiter des Heils.“Als Feiertag wurde der Josefstag schließlich 1621 eingeführt.
Mehr wirtschaftlich als theologisch betrachtete Bürgermeister Franz Feigl einen zusätzlichen Feiertag: Denn trotz der meisten Feiertage in Deutschland hätte Bayern die größte Wirtschaftskraft. Außerdem würde der heilige Josef sowohl von Katholiken als auch von Protestanten verehrt – da käme ein Feiertag beiden Konfessionen zugute. Für den Vorstand der Königlich Bayerischen Josefspartei steht jedenfalls nicht nur der theologische oder wirtschaftliche Blickwinkel im Fokus, sondern auch das Selbstverständnis der Bayern in ihrer Tradition: „Josef ist der Schutzherr der Handwerker. Und wer in Bayern Feierabend hat, soll sich auch mal ein Bier gönnen“, schlägt der Vorsitzende von Königsbrunn, Ralf Josef Hermann, den Bogen von der Theorie der Heiligenverehrung in den praktischen Alltag des Bayernvolkes. Kulturjosef Heins Josef Gerstmayr forderte: „Die norddeutschen Bundesländer möchten den Reformationstag als Feiertag einführen. Wir sagen ja dazu – aber nur, wenn der Josefstag bei uns eingeführt wird.“
Es kamen auch humorvolle Beiträge zur Einführung des Josefstags zur Sprache: Man solle am 18. März Freibier aus dem Josefsbrunnen in Königsbrunn sprudeln lassen, sodass am Folgetag alle Geschäfte katerbedingt geschlossen wären, was einem Feiertag schon sehr nahekäme.