Der Aufsteiger kassiert zur Premiere eine Niederlage
Die Sportfreunde Friedberg ziehen im ersten Landesliga-Kampf gegen Nippon Passau den Kürzeren. Wo noch Steigerungspotenzial vorhanden ist und was sich bis zum ersten Heimaufritt noch ändern soll
Friedberg/Passau Bei ihrem Debüt in der Judo-Landesliga Süd hatten die Judoka der Sportfreunde Friedberg mit Nippon Passau einen wettkampferprobten Gegner. Obwohl anfangs ein 2:8-Rückstand zu Buche stand, wurde letztlich noch ein respektables 8:12-Gesamtergebnis erzielt. Im kommenden Heimkampf gegen den TSV Grafing sollen jedoch einige bislang verletzte Kämpfer erstmals eingesetzt werden und die Schlagkraft erhöhen.
Nach Auslosung der Reihenfolge der einzelnen Gewichtsklassen, in denen die beiden Mannschaften je zwei Starter stellen mussten, erwischten die Sportfreunde einen Fehlstart: Sebastian Mayr (bis 90 Kilo) wurde von Rainer Binder gekontert, und Robin Hahmann konnte sich des großen Hüftwurfs (O-Goshi) durch Daniel Wintersteiger nicht erwehren. In der Klasse bis 73 Kilo hagelte es für Nico Wachter Bestrafungen des Hauptkampfrichters: Dreimal wurde er ermahnt, danach war die Partie beendet. Ein Lichtblick für die Friedberger waren die Kämpfe von Marco Scholz (bis 73 Kilo) und Vadim Chilimaru (bis 81 Kilo). Mit absoluter Willensstärke zwang Scholz den Passauer Patrick Auster mit einem Schulterwurf (Seoinage) zu Boden und hebelte ihn mit gestrecktem Arm (Juji-Gatame). Ein weiterer Schulterwurf machte den Sieg perfekt. Vadim Chilimaru profitierte von den Bestrafungen seines Gegners und siegte im Golden Score nach Verlängerung der Kampfzeit.
Zwischenstand lässt Schlimmes erahnen
Die weiteren Friedberger Starter Frank Harner (bis 81 Kilo), David Schlagowski, Jonas Decker (beide bis 66 Kilo) sowie Antonio Marijolovic und Robert Kolberg (beide plus 90 Kilo) verloren, sodass beim 2:8 das Schlimmste für die Rückkämpfe befürchtet werden musste. „Vielleicht lag es an den neuen Wettkampfregeln“, haderte Leistungstrainer Sebastian Mayr mit dem Zwischenergebnis. Jedenfalls sollte sich in der Rückrunde, in der die Starter auf den jeweils anderen Gegner ihrer Gewichtsklasse treffen, die Enttäuschung noch legen.
Mit Zuversicht und lautstarken Anfeuerungsrufen unterstützte die Mannschaft ihre Starter im Rückkampf. Robin Hahmann unterlag Rainer Binder nach einem Rollbankwürgeransatz im anschließenden Haltegriff. Wild entschlossen bearbeitete Sebastian Mayr nun Daniel Wintersteiger auf der Matte. 25 Sekunden vor dem Ende der Kampfzeit katapultierte er ihn mit Schulterwurf (Seoinage) auf den Rücken. Marco Scholz attackierte seinen Gegner zwar mit einem Hüftwechselwurf (Utsuri-Goshi) geschickt, wurde aber letztlich mit Uranage (Rückwurf) gekontert.
Doch dann begann die Aufholjagd: Nico Wachter siegte mit KoUchi-Maki-Komi (kleine Innensichel) gegen Yoann Calmeis. Ein reflexartiger, schneller Fußwurf (O-Uchi-Gari) von Thomas Ender beendete die Begegnung mit Matthias Volkmann vorzeitig.
Auch Vadim Chilimaru, der Fremdstarter für die Sportfreunde vom SV Gold-Blau Augsburg, war sehr schnell unterwegs. Trotz Nasenbluten besiegte er seinen Kontrahenten mit einem Fußfeger und Konter (Uranage). In den Klassen bis 66 und plus 90 Kilo teilten sich die beiden Mannschaften die Siege: David Schlagowski zelebrierte seine Spezialtechniken Seoinage und Yoko-Tomoenage (seitlicher Kopfwurf) an Stefan Krompaß. Hingegen lag Robert Kolberg zuerst mit einer halben Wertung zurück, bevor er Andrej Roth im Haltegriff festschraubte und bis zum Sieg (Ippon) festhielt.
„Mit dem Ergebnis können wir leben“, beurteilte Ligareferent Jan Güntner den Endstand von 8:12 Punkten. „In unserer nächsten Begegnung treffen wir im Heimkampf am 14. April auf den TSV Grafing. Dann werden uns auch Marc Schäfer, Alexander Timakow und weitere, bislang verhinderte Judoka zur Verfügung stehen. Sicherlich werden wir auch noch daran arbeiten müssen, Bestrafungen zu vermeiden und die Chancen der neuen Wettkampfregeln mehr zu nutzen.“