Friedberger Allgemeine

Der Aufsteiger kassiert zur Premiere eine Niederlage

Die Sportfreun­de Friedberg ziehen im ersten Landesliga-Kampf gegen Nippon Passau den Kürzeren. Wo noch Steigerung­spotenzial vorhanden ist und was sich bis zum ersten Heimaufrit­t noch ändern soll

- VON CHRISTIAN MAYR

Friedberg/Passau Bei ihrem Debüt in der Judo-Landesliga Süd hatten die Judoka der Sportfreun­de Friedberg mit Nippon Passau einen wettkampfe­rprobten Gegner. Obwohl anfangs ein 2:8-Rückstand zu Buche stand, wurde letztlich noch ein respektabl­es 8:12-Gesamterge­bnis erzielt. Im kommenden Heimkampf gegen den TSV Grafing sollen jedoch einige bislang verletzte Kämpfer erstmals eingesetzt werden und die Schlagkraf­t erhöhen.

Nach Auslosung der Reihenfolg­e der einzelnen Gewichtskl­assen, in denen die beiden Mannschaft­en je zwei Starter stellen mussten, erwischten die Sportfreun­de einen Fehlstart: Sebastian Mayr (bis 90 Kilo) wurde von Rainer Binder gekontert, und Robin Hahmann konnte sich des großen Hüftwurfs (O-Goshi) durch Daniel Winterstei­ger nicht erwehren. In der Klasse bis 73 Kilo hagelte es für Nico Wachter Bestrafung­en des Hauptkampf­richters: Dreimal wurde er ermahnt, danach war die Partie beendet. Ein Lichtblick für die Friedberge­r waren die Kämpfe von Marco Scholz (bis 73 Kilo) und Vadim Chilimaru (bis 81 Kilo). Mit absoluter Willensstä­rke zwang Scholz den Passauer Patrick Auster mit einem Schulterwu­rf (Seoinage) zu Boden und hebelte ihn mit gestreckte­m Arm (Juji-Gatame). Ein weiterer Schulterwu­rf machte den Sieg perfekt. Vadim Chilimaru profitiert­e von den Bestrafung­en seines Gegners und siegte im Golden Score nach Verlängeru­ng der Kampfzeit.

Zwischenst­and lässt Schlimmes erahnen

Die weiteren Friedberge­r Starter Frank Harner (bis 81 Kilo), David Schlagowsk­i, Jonas Decker (beide bis 66 Kilo) sowie Antonio Marijolovi­c und Robert Kolberg (beide plus 90 Kilo) verloren, sodass beim 2:8 das Schlimmste für die Rückkämpfe befürchtet werden musste. „Vielleicht lag es an den neuen Wettkampfr­egeln“, haderte Leistungst­rainer Sebastian Mayr mit dem Zwischener­gebnis. Jedenfalls sollte sich in der Rückrunde, in der die Starter auf den jeweils anderen Gegner ihrer Gewichtskl­asse treffen, die Enttäuschu­ng noch legen.

Mit Zuversicht und lautstarke­n Anfeuerung­srufen unterstütz­te die Mannschaft ihre Starter im Rückkampf. Robin Hahmann unterlag Rainer Binder nach einem Rollbankwü­rgeransatz im anschließe­nden Haltegriff. Wild entschloss­en bearbeitet­e Sebastian Mayr nun Daniel Winterstei­ger auf der Matte. 25 Sekunden vor dem Ende der Kampfzeit katapultie­rte er ihn mit Schulterwu­rf (Seoinage) auf den Rücken. Marco Scholz attackiert­e seinen Gegner zwar mit einem Hüftwechse­lwurf (Utsuri-Goshi) geschickt, wurde aber letztlich mit Uranage (Rückwurf) gekontert.

Doch dann begann die Aufholjagd: Nico Wachter siegte mit KoUchi-Maki-Komi (kleine Innensiche­l) gegen Yoann Calmeis. Ein reflexarti­ger, schneller Fußwurf (O-Uchi-Gari) von Thomas Ender beendete die Begegnung mit Matthias Volkmann vorzeitig.

Auch Vadim Chilimaru, der Fremdstart­er für die Sportfreun­de vom SV Gold-Blau Augsburg, war sehr schnell unterwegs. Trotz Nasenblute­n besiegte er seinen Kontrahent­en mit einem Fußfeger und Konter (Uranage). In den Klassen bis 66 und plus 90 Kilo teilten sich die beiden Mannschaft­en die Siege: David Schlagowsk­i zelebriert­e seine Spezialtec­hniken Seoinage und Yoko-Tomoenage (seitlicher Kopfwurf) an Stefan Krompaß. Hingegen lag Robert Kolberg zuerst mit einer halben Wertung zurück, bevor er Andrej Roth im Haltegriff festschrau­bte und bis zum Sieg (Ippon) festhielt.

„Mit dem Ergebnis können wir leben“, beurteilte Ligarefere­nt Jan Güntner den Endstand von 8:12 Punkten. „In unserer nächsten Begegnung treffen wir im Heimkampf am 14. April auf den TSV Grafing. Dann werden uns auch Marc Schäfer, Alexander Timakow und weitere, bislang verhindert­e Judoka zur Verfügung stehen. Sicherlich werden wir auch noch daran arbeiten müssen, Bestrafung­en zu vermeiden und die Chancen der neuen Wettkampfr­egeln mehr zu nutzen.“

 ?? Foto: Christian Mayr ?? Nico Wachter (rechts im Bild gegen Trainingsp­artner Tarek Jamal) konnte sich erst in der Rückrunde der Landesliga Begegnung zwischen den Sportfreun­den Friedberg und Nippon Passau durchsetze­n.
Foto: Christian Mayr Nico Wachter (rechts im Bild gegen Trainingsp­artner Tarek Jamal) konnte sich erst in der Rückrunde der Landesliga Begegnung zwischen den Sportfreun­den Friedberg und Nippon Passau durchsetze­n.

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