Friedberger Allgemeine

Die ganze Stadt ist marode

- HIER SAGEN SIE IHRE MEINUNG

Zum Artikel „Jede fünfte Straße ist maro de“vom 22. März:

Erstens einmal reichen die 19 Prozent nicht, denn es sind bestimmt mehr Straßen sanierungs­bedürftig als angegeben. Papier ist geduldig und Zahlen von Behörden sind mit Vorsicht zu genießen und meistens geschönt. Zweitens sind nicht nur Straßen marode, sondern die ganze Stadt Friedberg. Das Weitere erledigt der Stadtrat, der ebenfalls sanierungs­bedürftig ist. Ein Weiteres macht die Denkmalsch­utzbehörde zunichte, die mit ihren teilweisen überzogene­n und nicht mehr zeitgemäße­n Auflagen (die man ruhig einsetzen könnte, ohne dass das angeblich geschützte Gebäude darunter leidet) jeden Eigentümer abhält zu investiere­n. Eine prosperier­ende Stadt erkennt man an der Anzahl von Baukränen (ich wiederhole „Baukräne“nicht „Baukran“), die von Weitem ersichtlic­h sein sollten. Für Friedberg trifft das nicht zu, weder von der Ferne, geschweige aus der Nähe.

Seit etlichen Jahren sind fünf bis sieben Bauvorhabe­n im Gespräch, die bis dato nicht umgesetzt sind. Warum, das wissen nur die Götter oder die zuständige­n Beamten in der Stadtverwa­ltung. Die Experten der Firma GSA hätte man sich ersparen können, wenn man als verantwort­liche Stadtverwa­ltung und Gemeindera­t mit offenen Augen und gesundem Menschenve­rstand durch die Straßen von Friedberg geht. Mit dem Geld hätte man wahrschein­lich eine marode Straße sanieren können. Wenn man dann noch das angebliche jährliche Defizit von 750 000 Euro für das Schloss in Betracht zieht, dann können die Friedberge­r noch lange auf sanierte Straßen warten. Gerhard Beichl, Friedberg

Newspapers in German

Newspapers from Germany