Bebauungsplan verschwunden
Das Vorhaben Steindorf-Ost ist zwar vor 60 Jahren in Kraft getreten, aber niemals umgesetzt worden. Wie der Gemeinderat reagiert
Steindorf Die jüngste Gemeinderatssitzung in Steindorf war eine extrem kurze. Nur zwei Tagesordnungspunkte waren abzuarbeiten.
Der Bebauungsplan SteindorfOst wird aufgehoben. Betroffen ist das Gebiet rund um den „Alpenblick“. Der Gemeinderat hat dies einstimmig beschlossen. Was so nüchtern klingt, hat eine lange Vorgeschichte.
Der Bebauungsplan trat 1961, also vor fast 60 Jahren in Kraft und geriet dann wohl in Vergessenheit. Wie konnte das geschehen? Vielleicht, weil das Gebiet nicht im Os- ten, sondern im äußersten Westen der Gemeinde liegt. Oder weil damals noch das Landratsamt Fürstenfeldbruck zuständig war. Wie auch immer, Fakt ist, der Bebauungsplan ist irgendwo verschwunden. Und: Die Grundstücke sind heute bis auf eines bebaut und erschlossen. Was noch dazu kommt, die Häuser entsprechen alle nicht den Vorgaben des Bebauungsplans. Im nördlichen Teil sind die Baulinien überschritten und das Bauschema nicht eingehalten. Da bereits Fakten geschaffen sind, hätten die Anwohner durch die Aufhebung keine Nachteile zu be- fürchten, hieß es in der Sitzung. Bei neuen Baumaßnahmen wird nach Paragraf 34 des Baugesetzbuchs entschieden, also ob sich der Neubau in die Umgebung einfügt oder nicht. Der Aufhebungsbeschluss wird jetzt öffentlich ausgelegt. Es genügt das vereinfachte Verfahren.
Der Abgrabung von Lößlehm und Kies am Fuchsacker und Kapplerwegacker wurde zugestimmt. Das Material soll für einen Hochwasserdamm bei Merching verwendet werden. Die Kosten für die Verlegung eines Feldwegs trägt der Antragsteller.