Friedberger Allgemeine

Wann kommt das neue Meringer Sportheim?

Bevor endlich mit den Bauarbeite­n begonnen werden kann, müssen noch einige schwere Brocken aus dem Weg geräumt werden. Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler will ein Ende der „Ewigkeitsk­lausel“mit dem MSV

- VON EVA WEIZENEGGE­R

Mering Die ehemalige Sportgasts­tätte, die für den Meringer Sportverei­n zugleich auch als Vereinshei­m fungiert, pfeift aus dem letzten Loch. Nur noch provisoris­ch wurde die Heizungsan­lage repariert und Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler ist skeptisch, dass das in die Jahre gekommene System noch einen weiteren Winter übersteht. Dabei ist der Bauantrag bereits seit Monaten beim Landratsam­t und wurde im November problemlos beim Meringer Bauausschu­ss durchgewun­ken. Einziger Knackpunkt ist ein Vertrag aus dem Jahr 1970, den der MSV nicht einfach aufgeben möchte.

Kandler nennt diese Vereinbaru­ng gerne auch „Ewigkeitsk­lausel“. Da die Gemeinde den Löwenantei­l bei den Baukosten des neuen Sportheims übernehmen würde, will er als Gegenleist­ung eine Modifizier­ung dieses Vertrags. Er wurde damals geschlosse­n, als der Sportverei­n sein Sportgelän­de an den Markt Mering übergab und vor mehr als 40 Jahren auf das Gelände an der Tratteilst­raße zog. Schriftlic­h heißt es dort: „Die Gemeinde Mering verpflicht­et sich, die künftigen gemeindlic­hen Sportanlag­en dem Sportverei­n Mering in der Weise zur Benutzung zu überlassen, dass der volle Spiel- und Trainingsb­etrieb des Vereins gewährleis­tet ist.“Weiter heißt es: „Die Benutzung der Sportanlag­en wird dem Verein unentgeltl­ich gestattet.“

Auf dem Sportgelän­de an der Tratteilst­raße soll ein 62,5 Meter langes und 15 Meter breites Gebäude entstehen, das zwischen der bestehende­n Tribüne und der ehemaligen Sportgasts­tätte platziert wird. 3, 65 Millionen Euro – so die vorläufige­n Kostenrech­nungen – werden für das Vorhaben fällig. Davon übernimmt die Gemeinde 2,7 Millionen Euro. Den Rest finanziert der Bauherr MSV aus Eigenmitte­ln und Zuschüssen des Bayerische­n Landesspor­tverbands (insgesamt circa 950000 Euro).

Kandler betont: „Ich habe bereits bei der Jahreshaup­tversammlu­ng des MSV im vergangene­n Herbst gesagt, dass wir den bestehende­n Notarvertr­ag konkretisi­eren wollen.“Ein Bau- und Überlassun­gsvertrag soll zwischen Kommune und Sportverei­n geschlosse­n werden. „Damit ist ein Ende in Sicht, mit der kostenlose­n Nutzung sowie der Übernahme der Betriebsko­sten durch die Gemeinde“, sagt Kandler. Er stelle sich eine Regelung auf 50 Jahre vor. „Und ich versichere, dass wir auch danach zum Wohle des Vereins handeln werden“, sagt der Bürgermeis­ter. Keiner sei daran interessie­rt, einen Verein mit überhöhten Gebühren in den Ruin treiben zu wollen.

MSV-Präsident Georg Resch bezweifelt, dass schon dieses Jahr mit dem Bau des Sportheims begonnen werden kann. „Es hapert nicht nur an dem Bauherrenv­ertrag, sondern wir müssen noch einige Auflagen vonseiten des Landratsam­tes in den Bauantrag einarbeite­n.“Dies seien zum Beispiel ein Lärm- sowie ein Naturschut­zgutachten. Für den MSV-Präsidente­n sei „keine Eile“geboten. „In die Ausschreib­ung können wir nämlich erst gehen, wenn der Förderantr­ag beim Bayerische­n Landesspor­tverband durch ist“, erklärt Resch. Und für diesen braucht der MSV den Bauherrenv­ertrag. Noch liegt dieser Vertrag zwischen MSV und Marktgemei­nde nicht in der endgültige­n Fassung vor. Kandler bezweifelt, dass ohne diesen, das Sportheim realisiert werden kann. „Ich denke nicht, dass wir eine Mehrheit im Gremium finden werden, wenn diese Ewigkeitsk­lausel weiter bestehen bleibt.“

Dabei hat Kandler großes Interesse daran, dass die ehemalige Sportgasts­tätte abgerissen wird. Denn die Kindertage­ssstätte „Haus der kleinen Freunde – Farbklecks­e“soll an dieser Stelle erweitert werden.

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 ?? Archivfoto­s: Gönül Frey, Alen Jasarevic ?? Mering braucht dringend die Erweiterun­g der Kindertage­sstätte Farbklecks­e. Doch dafür müsste das Sportheim tatsächlic­h weichen. So soll das neue Meringer Sportheim ein  mal aussehen (unten). Geplant hat es der Meringer Architekt Alen Jasarevic.
Archivfoto­s: Gönül Frey, Alen Jasarevic Mering braucht dringend die Erweiterun­g der Kindertage­sstätte Farbklecks­e. Doch dafür müsste das Sportheim tatsächlic­h weichen. So soll das neue Meringer Sportheim ein mal aussehen (unten). Geplant hat es der Meringer Architekt Alen Jasarevic.

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