Friedberger Allgemeine

Der Diktator stirbt

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Ein Philharmon­ie-Konzert in Moskau am 2. März 1953 endet mit warmem Applaus. Da klingelt bei der Regie das Telefon und die Reaktion auf diesen Anruf des sowjetisch­en Diktators Josef Stalin zeigt, in welcher Panik dieses Land vor den Todesliste­n des Massenmörd­ers war. „The Death of Stalin“wird zwar herrlich zeigen, wie die unbeugsame Stimme eines Opfers den Diktator umbringt. Aber „nebenbei“sterben in diesem Film auch Tausende. Reihenweis­e werden Todesurtei­le unterzeich­net, überall fallen Todesschüs­se und rollen Leichen herum.

„The Death of Stalin“basiert auf der Graphic Novel „La Mort de Staline“von Fabien Nury und Thierry Robin. Drastisch sind die Ereignisse nach Stalins Tod in dieser makabren, blutig schwarzen Geschichts­Farce: Den Kampf um die Macht, um den Posten des Generalsek­retärs der UdSSR, treten haufenweis­e mörderisch­e Witzfigure­n an. Nikita Chruschtsc­how (Steve Buscemi) eilt im Pyjama unter dem Anzug herbei, als der Tyrann nach einem Schlaganfa­ll noch im eigenen Urin auf dem Teppich liegt. Doch keiner aus dem inneren Kreis der Macht traut sich, einen Arzt zu rufen. Britische und amerikanis­che Film- und Theatersta­rs bestücken diese Farce herrlich komödianti­sch und oft deftig.

» The Dead of Stalin (1 Std. 48 Min.), Farce, GB/F 2017

Wertung ★★★★✩

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