Mit dem Radweg geht es nicht voran
Die Verbindung zwischen Hörmannsberg und Kissing wird von vielen herbeigesehnt. Auch die Gemeinderäte beider Orte wollen das Projekt verwirklichen. Woran es bisher scheitert
Kissing Schon lange ist der Geh- und Radweg zwischen Kissing und Hörmannsberg in Planung. Verschiedene Fraktionen im Kissinger Gemeinderat geben ihn immer wieder als Herzensprojekt aus. In Ried ist bereits 2015 beschlossen worden, einen finanziellen Beitrag zu leisten. Doch die Umsetzung funktioniert nicht, weil ein Grundeigentümer im Kissinger Gemeindebereich eine Schlüsselfläche nicht hergeben will.
Zuletzt sprach Katrin MülleggerSteiger von den Grünen das Projekt wieder im Kissinger Gemeinderat an. Sie erkundigte sich bei Bürgermeister Manfred Wolf (SPD) nach dem aktuellen Stand. Der sagte: „Im Moment herrscht leider Stillstand.“Alle seine Versuche, den Grundstückseigentümer zum Einlenken zu bewegen, seien gescheitert. „Ich habe ein Tauschgrundstück angeboten, das größer ist als seins, aber auch das hat nichts gebracht.“Wolf erklärte, dass es keine rechtliche Handhabe gebe, den Eigentümer zu zwingen, zu verkaufen. Grundsätzlich betont der Bürgermeister stets, dass auch er den Radweg gerne hät- Doch momentan ließe er sich nicht verwirklichen.
Die Kissinger CSU setzt sich ebenfalls schon länger in Zusammenarbeit mit den Parteikollegen aus Ried für das Projekt ein. Viele Kinder aus der Nachbargemeinde besuchen die Mittelschule in Kissing und kommen mit dem Fahrrad. Die Ortsverbindungsstraße zwischen der Gemeinde und Hörmannsberg ist allerdings unübersichtlich und für Radler nicht geeignet. Karl Ortler von der Polizei in Friedberg kennt sich in der Umgebung aus. Er sagt, dass die Strecke „aus polizeilicher Sicht eigentlich unauffällig“sei. „Das heißt, dass es dort wenig Unfälle gibt.“Hin und wieder gebe es Probleme an der Kuppe. „Dabei sind aber Pkw-Fahrer betroffen. Vor allem in den Jahreszeiten, in denen es witterungsbedingt schwierig ist.“Grundsätzlich befürwortet aber auch die Polizei die Einrichtung des Radwegs. „Wir sind an jeder Radstrecke interessiert, die realisiert wird“, sagt Ortler.
Weil die Ortsverbindungsstraße unübersichtlich ist, weichen bereits viele Radler auf eine Route aus, die über Feldwege beide Gemeinden Allerdings geht es hier meist über Kies und teilweise nur über Rasenflächen. Die bestehenden Pläne sehen den Ausbau der Strecke mit einem speziellen Belag der Firma Nano-Sky vor. Auch landwirtschaftliche Maschinen könnten den Weg dann nutzen. Das Amt für Ländliche Entwicklung hatte in der Vergangenheit einen Zuschuss für den Ausbau in Aussicht gestellt. Laut Rieds Bürgermeister Erwin Gerstlacher (CSU) befinden sich die benötigten Grundstücke auf Hörmannsberger Seite im Besitz der Gemeinde.
Doch in Kissing sieht das anders aus. Dort nahm Bürgermeister Wolf in der vergangenen Sitzung auch Ludwig Asam, einen weiteren Gemeinderat der Grünen, in die Pflicht. Wolf deutete an, dass die Familie des Landwirts im Besitz von einem Grundstück sei, dass im Bereich einer alternativen Route liege. Auch die CSU schlägt immer wieder vor, den Radweg näher an der Paar vorbeizuführen. Gegenüber unserer Zeitung erklärte Asam, dass die Fläche aus verschiedenen Gründen nicht geeignet sei. „Der Grund liegt direkt an der Paar. Das ist ein wichte. tiges Brutgebiet. An dieser Stelle würden Flora und Fauna erheblich beeinträchtigt.“Zudem gab Asam zu bedenken, dass der unwillige Grundstücksbesitzer auch bei dieser Variante etwas hergeben müsste. Am Ende stünde die Gemeinde vor demselben Problem, selbst wenn die Familie Asam verkaufe. Bei der Sitverbindet. zung fragte Müllegger-Steiger den Bürgermeister, ob das Projekt Radweg damit gestorben sei. Wolf: „So würde ich das nicht sagen.“Er erinnerte an die Verwirklichung des Radwegs an der Kalkofenstraße. Die habe drei Jahre gedauert. „Und da waren die Voraussetzungen eigentlich viel einfacher.“