Friedberger Allgemeine

E Autos dürfen nicht generell umsonst parken

Die Stadt reserviert aber einen weiteren Platz zum Aufladen

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Friedberg Im Friedberge­r Stadtgebie­t sind 26 reine Elektroaut­os und 141 Autos mit Hybridantr­ieb zugelassen. Im ganzen Landkreis sind es 124 Elektro- und 486 Hybridauto­s – Tendenz steigend. Die Besitzer wünschen sich allerdings bessere Möglichkei­ten, ihre Fahrzeuge aufzuladen. Darauf hat die Stadt nun reagiert. Der Planungs- und Umweltauss­chuss beschloss einstimmig, an der Ladesäule an der Uhrmacherg­asse beim Marienplat­z einen zweiten Stellplatz zum Aufladen für E-Fahrzeuge zu reserviere­n – auch wenn der Parkraum in der Innenstadt als knapp gilt.

Unsere Zeitung hatte vor Kurzem über die Problemati­k berichtet. Auf dem Stellplatz dürfen Elektroaut­os mit Parkscheib­e zwei Stunden kostenlos parken, um aufgeladen zu werden. Die Ladestatio­n ist nach Auskunft der Lechwerke beliebt; sie wird überdurchs­chnittlich oft genutzt. Elektroaut­o-Besitzer Wolf Albes hatte darauf hingewiese­n, dass des Öfteren kein Platz frei sei. Dies soll sich nun ändern.

Wer sein Auto nicht an der Uhrmacherg­asse auflädt, hat dazu im Stadtgebie­t noch auf dem Volksfestp­latz und dem Park-and-RidePlatz Friedberg-West die Möglichkei­t; außerdem bei der Bäckerei Scharold im Derchinger Gewerbegeb­iet. E-Ladestatio­nen planen außerdem die Firmen Segmüller, Lidl und Rewe.

Mit einer anderen Idee konnten sich die Stadträte dagegen nicht anfreunden. Die Stadt Friedberg hätte die Möglichkei­t, E-Fahrzeuge im verkehrsbe­ruhigten Geschäftsb­ereich der Stadtmitte von den Parkgebühr­en zu befreien. „Ein kleines Zuckerl“für die umweltfreu­ndlichen Autos wäre dies nach Ansicht von Bürgermeis­ter Roland Eichmann (SPD) gewesen. Doch er fand nur wenige Unterstütz­er. ÖDPStadtra­t Hubert Nießner sagte: „E-Mobilität sollte gefördert werden, aber kostenlose­n Parkraum sollte man für Carsharing vorbehalte­n.“Jakob Eichele von den Freien Wählern fand, die Friedberge­r Parkgebühr­en seien so niedrig, dass sie sich jeder leisten kann. Und Thomas Kleist meinte für die CSU: „Die E-Autos fahren in die City, also müssen sie auch zahlen.“Nur Roland Fuchs (SPD) wäre gerne großzügige­r gewesen: „Bei der geringen Zahl an Fahrzeugen wäre eine Befreiung okay.“Schließlic­h lehnte der Ausschuss die Idee mit sieben zu drei Stimmen ab.

Carsharing wird von der Stadt Friedberg bereits unterstütz­t, wie Eichmann erläuterte. Am Bahnhof steht auf dem städtische­n Parkplatz ein Wagen des Autohauses Loder zum „Teilen“. Dagegen ist es laut Eichmann rechtlich nicht möglich, generell alle Carsharing-Autos von Parkgebühr­en zu befreien. Denn während E-Autos am Kennzeiche­n auszumache­n sind, ist dies bei Carsharing nicht der Fall.

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