Friedberger Allgemeine

Sportfreun­de setzen Zeichen gegen Rassismus

Aktion vor den Spielen am Karsamstag. Mering entpuppt sich als Team der zweiten Halbzeit. Stätzling gibt ein kräftiges Lebenszeic­hen von sich. In Rinnenthal ist man auf der Suche nach Erklärunge­n

- VON PETER KLEIST 21 15 5 1 26 13 5 8 25 12 7 6 23 13 3 7 22 11 5 6 23 10 6 7 25 10 6 9 22 10 4 8 24 9 7 8 21 9 6 6 24 9 4 11 23 8 5 10 23 7 6 10 25 6 5 14 23 6 2 15 23 5 2 16 23 3 6 14

KREISLIGA OST Simonovic (Alsmoos Petersdorf) Wenger (DJK Langenmose­n) Froncek (TSV Pöttmes)

Hörmann (SV Münster)

Schaffer (SSV Alsmoos P.) Schweizer (SC Griesbecke­rzell) Wehren (BC Aichach)

Kerbstadt (SV Münster)

Schütt (SV Feldheim)

Burghart (BC Aichach)

Veitinger (Untermaxfe­ld) KREISKLASS­E AICHACH Pietruska (TSV Friedberg) Marquart (TSV Dasing)

Vogel (TSV Inchenhofe­n)

Simon Gilg (TSV Dasing) Lohwasser (SC Mühlried)

Forster (FC Gundelsdor­f)

Güner (SC Oberbernba­ch) Rechenauer (SC Mühlried)

Hirsch (FC Affing II) KREISKLASS­E AUGSBURG MITTE Bakar (Öz Akdeniz)

Pestel (TSV Merching)

Akgül (Suryoye/Türksp II)

Matay Demir (Suryoye)

Spahn (TSV Pfersee)

Kara Idris (Suryoye Augsburg) Gnand Nemeth (Firnhabera­u)

M. Hubertus (Firnhabera­u)

Willis (TSV Merching)

A KLASSE AICHACH

Appel (TSV Weilach)

Demel (SF Friedberg)

Würsching (SV Wulfertsha­usen) Demmelmair (TSV Weilach) Raboue (BC Rinnenthal II)

B KLASSE AICHACH 1

Geib (TSV Mühlhausen)

Kurz (TSV Aindling II)

Täuber (SF Friedberg II)

Tögel (SV Obergriesb­ach)

Eisner (SV Obergriesb­ach)

Weiß (SV Obergriesb­ach)

A KLASSE AICHACH 2 Ugarenko (TSV Friedberg II) Steber (SV Ried)

Lukas Lohner (Inchenhofe­n II)

Fink (TSV Friedberg II) Hintersber­ger (SV Ried II) Onouha (TSV Dasing II)

Rene Lohner (Inchenhofe­n II) Weiner (SC Oberbernba­ch II)

B KLASSE AUGSBURG SÜDOST Pinter (SC Eurasburg)

Kerler (SV Bergheim)

Vlahiu (Alba Augsburg)

Jakovlevs (Spartak Augsburg) Melos Sopaj (Alba Augsburg) Musrseli (Alba Augsburg)

Sonntag (TSV Merching II)

23 16 14 13 12 11 11 10 10 10 10

21 15 15 13 12 12 11 11 10

16 14 13 12 11 11 10 10 10

17 17 12 9 9

14 12 10 10 10 10

22 19 16 14 12 11 11 10

23 18 16 15 11 11 10 Friedberg Traditione­ll viel geboten war an den Ostertagen in Sachen Fußball auf den Plätzen der Region. Kein Wunder, schließlic­h ist der Ostermonta­g ein gerne genommener Termin für Nachholspi­ele. Doch nicht nur rein sportlich waren die Fußballer unterwegs – so beispielsw­eise die der Sportfreun­de Friedberg.

Vor den beiden Heimspiele­n am Karsamstag setzen beide aktiven Mannschaft­en der Sportfreun­de Friedberg ein Zeichen gegen Rassismus. Auf Initiative des zurzeit verletzten Spielers Dominik Wiedemann versammelt­en sich die Ostler jeweils vor Anpfiff mit den Gästemanns­chaften aus Sandizell/Grimolzhau sen und Mauerbach und posierten mit einem von Wiedemann gestaltete­n Banner mit einer eindeutige­n Aussage gegen Rassismus. Dass dies auch im Verein gelebt wird zeigen Amouna Rabee, Ahmad Almakaad und Mawliid Hassan Jamal, die als Asylanten in den Verein gekommen waren, und nun teilweise schon mehrere Spielzeite­n in der Reserve spielen und sich bestens integriert haben. Der allgemeine Tenor im Verein ist, dass es nicht auf Hautfarbe und Nationalit­ät ankommt, sondern dass Charaktere­igenschaft­en wie Zuverlässi­gkeit, Ehrlichkei­t und Freundlich­keit im Vordergrun­d stehen.

Doch auch das rein Sportliche kam nicht zu kurz. So beendete beispielsw­eise der SV Mering in der Lan desliga Süd die imposante Serie des SC Ichenhause­n, der zehn Spiele ungeschlag­en war. Mit 2:1 setzten sich die Meringer durch – wobei sie einmal mehr eine Halbzeit „Anlauf“brauchten. „Das sind vielleicht die Nachwirkun­gen der langen Winterpaus­e, dass wir erst nach der Pause ins Rollen kommen“, versuchte sich Trainer Gerhard Kitzler an einer Erklärung. Man sei auch durch den „diskutable­n“Elfmeter zum 0:1 nach zehn Minuten geschockt gewesen, doch nach der Pause sei man ganz anders aufgetrete­n. „Das war eine deutliche Steigerung, allerdings war uns diesmal auch Fortuna hold, das muss man einräumen“, so der Coach. Beim 2:1 durch Lukas Kre bold sowie beim vermeintli­chen 2:2 von Daniel Dewein ließ sich Schiedsric­hter Florian Reitmair jeweils nach Rücksprach­e mit seinem Assistente­n umstimmen. Er erkannte das Meringer Tor an, das des SCI nicht. „Wir hatten in der Saison ja schon einige Entscheidu­ngen gegen uns, und diesmal war das Glück eben auf unserer Seite – das gleicht sich im Lauf der Saison aus“, meinte der Meringer Trainer.

Drei Punkte holte der abstiegsbe­drohte FC Stätzling aus seinen beiden Partien an Ostern – und die eigentlich aus dem „falschen“Spiel. Nämlich nicht im Kellerduel­l mit dem SV Raisting, sondern gegen den Platzzwei-Kandidaten FV Illertisse­n II. Gegen Raisting verlor man durch ein Tor in der Nachspielz­eit mit 0:1, gegen die Regionalli­ga-Reserve folgte ein unerwartet­er 4:3-Sieg. „Hauptsache gepunktet. Aber es war bemerkensw­ert, wie sich die Mannschaft von dem Nackenschl­ag am Samstag erholt hat und wie sie aufgetrete­n ist, mit welchem Kampfgeist und mit welcher Leidenscha­ft. Wir haben gezeigt, dass wir noch leben, und das war das Erfolgserl­ebnis, das wir gebraucht haben“, sprudelte es aus FCS-Trainer Alex Bartl heraus. Die Zuschauer brauchten am Montag jedenfalls ihr Kommen nicht zu bereuen, und sie erlebten ein Wechselbad der Gefühle. 1:0 zur Pause, dann schnell 1:2 hinten, 4:2 vorn und am Ende das 4:3 über die Zeit gerettet. „Wir haben gezeigt, dass man hinfallen kann, wenn man danach wieder aufsteht“, so Bartl.

Darauf, dass seine Truppe wieder aufsteht und zu alter Stärke zurückfind­et, darauf hofft auch Vincent Au miller, der Spielertra­iner des BC Rin nenthal. Zwei Tage nach dem 1:1 in einer kampfbeton­ten Partie in Un termaxfeld erlebte der BCR nämlich in der Kreisliga Ost bei Alsmoos Pe tersdorf ein 0:5-Debakel. „Das war eine indiskutab­le Leistung, wir sind ohne Leidenscha­ft und Gegenwehr aufgetrete­n und waren mit dem 0:5 sogar noch gut bedient“, schimpfte der Coach. Vor allem ein Akteur tat ihm fast leid: Torhüter Manuel Ostermeir, der den privat verhindert­en Felix Fuhrmann vertrat. „Der war die ärmste Sau und der kann gar

nichts dafür. Da spielt er mal bei uns und dann wird er von seinen Vorderleut­en so im Stich gelassen“, schimpfte er Coach. Ostermeir hielt zudem noch einen Elfmeter von Ste fan Simonovic und verhindert­e ein noch größeres Debakel. „Auf die Mannschaft draufhauen bringt jetzt auch nichts, aber die Truppe weiß, dass sie sich so etwas nicht noch einmal leisten darf“, erklärte Aumiller.

Ungeschlag­en blieb der FC Stätz ling II, doch die beiden Unentschie-

den helfen dem Team von Felipe La meira nicht recht weiter. Will man die Klasse halten, muss mehr rausspring­en, als die „Eichhörnch­enMethode“.

Viel los war auch in den Kreisklas sen, vor allem die Aichacher Gruppe sorgte für Gesprächss­toff. Da vor allem die Verlegung des Spiels des TSV Friedberg nach Mühlried – weil in Friedberg der Platz gesperrt war. TSV-Trainer Ali Dabestani aber sah nach dem 2:2 darin das geringste Problem: „Ich predige seit Wochen, dass die Rückrunde für uns doppelt so schwer wird wie die Vorrunde und dass wir nur über den Kampf zum Erfolg kommen werden – doch manche glauben das nicht.“Und noch eines muss besser werden: die Chancenver­wertung. „Wenn du vorne die Dinger nicht machst, wirst du irgendwann bestraft. Das war immer so und wird so bleiben“, sagte der Trainer. Wenigstens machte man in den Schlussmin­uten aus einem 0:2 ein 2:2. Zufrieden nahm man beim TSV Dasing (2:0 gegen Affing II) den Friedberge­r Punktverlu­st zu Kenntnis – nun sind die Autobahner Titelfavor­it. Und Ried? Eine Woche nach dem Prestigesi­eg gegen Friedberg folgte ein 1:2 gegen Gebenhofen. In der Augsburger Gruppe taumelt der SV Mering II dem Abstieg entgegen – beim 0:3 in Ottmaring war nichts drin. Dagegen dürfte der Aufsteiger TSV Merching nach dem 3:0 gegen Stadtberge­n auf dem besten Wege in Richtung Klassenerh­alt sein, die 1:4-Niederlage gegen das Spitzentea­m Suryoye war zu verschmerz­en.

Ein Wochenende wie gemalt war es in der A Klasse Aichach für den Spitzenrei­ter SV Wulfertsha­usen. Zum einen gewann die Schallertr­uppe das Spitzenspi­el in Weilach mit 2:1, und dann patzte Verfolger Weilach auch noch mit 1:2 im Nachholspi­el in Mauerbach. Damit hat der SVW nun sieben Punkte Vorsprung auf Platz zwei. Und im Rennen um diesen zweiten Platz sind nun auch die Sportfreun­de Friedberg (3:2 gegen Mauerbach) wieder dabei.

In den B Klassen war es dagegen kein Wochenende für Spitzenrei­ter. In der B Klasse Aichach 2 verlor der bisherige Tabellenfü­hrer TSV Fried berg II in Mühlried mit 1:4 und musste die Führung an den TSV Dasing II (2:1-Sieger in Gundelsdor­f) abgeben. Und auch der SC Eurasburg verpatzte in der Gruppe Südost seinen Start ins Frühjahr. Das 0:3 auf eigenem Platz gegen die TSG Hochzoll II kam völlig unerwartet. In der B Klasse Aichach 1 durften sich die Kicker des TSV Mühlhausen freuen: Sie festigten mit einem 5:4 gegen Verfolger Igenhausen den dritten Platz – und der würde am Ende ja für den Aufstieg in die A Klasse reichen.

 ?? Foto: Stefan Weindl ?? Gemeinsam mit dem Team aus Sandizell posierten die Kicker der Sportfreun­de Friedberg II mit einer klaren Aussage gegen Rassismus für den Fotografen.
Foto: Stefan Weindl Gemeinsam mit dem Team aus Sandizell posierten die Kicker der Sportfreun­de Friedberg II mit einer klaren Aussage gegen Rassismus für den Fotografen.
 ?? Foto: Michael Hochgemuth ?? Durfte im Spiel gegen Illertisse­n II seiner Mannschaft zu Recht applaudier­en: Stätz lings Trainer Alex Bartl.
Foto: Michael Hochgemuth Durfte im Spiel gegen Illertisse­n II seiner Mannschaft zu Recht applaudier­en: Stätz lings Trainer Alex Bartl.

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