Friedberger Allgemeine

Wie sicher ist der Landkreis?

Die Zahl der Straftaten geht im Landkreis Aichach-Friedberg insgesamt klar zurück. Die Polizei verzeichne­t deutlich weniger Einbrüche und Straßenkri­minalität. Doch in anderen Bereichen registrier­t sie mehr Fälle als früher

- VON NICOLE SIMÜLLER

Wie viele Straftaten wurden 2017 im Landkreis Aichach-Friedberg begangen? Wie hoch ist die Aufklärung­squote? Gestern präsentier­te die Polizei die Zahlen.

Aichach Friedberg Im Landkreis wird weniger eingebroch­en als früher. 55 Wohnungsei­nbrüche verzeichne­te die Polizei im vergangene­n Jahr. Zwei Jahre zuvor waren es fast doppelt so viele gewesen. Bereits 2016 sanken die Zahlen: 86 Einbrüche zählten die Beamten.

Nicht nur im Wittelsbac­her Land, sondern in weiten Teilen der Region Augsburg ist ein starker Rückgang bei den Einbrüchen zu beobachten. Das teilte gestern das Polizeiprä­sidium Schwaben-Nord bei der Präsentati­on der Kriminalst­atistik 2017 in Augsburg mit. Das Einsatzgeb­iet umfasst die Stadt Augsburg sowie die Landkreise Aichach-Friedberg, Augsburg, Dillingen und Donau-Ries.

Die Polizei führt den Erfolg auf ihre umfassende Prävention­sarbeit und die immer bessere Sicherung vieler Häuser zurück. Tatsächlic­h blieb es im Wittelsbac­her Land bei der Hälfte aller verzeichne­ten Einbrüche beim Versuch.

● Straftaten 3145 Straftaten verzeichne­te die Polizei 2017 insgesamt in Aichach-Friedberg. Das sind – trotz gestiegene­r Einwohnerz­ahlen – acht Prozent weniger als im Jahr zuvor, als es noch 3431 Straftaten waren. Darin sind Verstöße nach dem Aufenthalt­s- beziehungs­weise Asylverfah­rensgesetz eingerechn­et, die im Zusammenha­ng mit den Zuwanderer­n im Landkreis stehen. Ohne solche Verstöße bleiben 3060 Straftaten – was ebenfalls einem Rückgang von acht Prozent zum Vorjahr entspricht.

● Aufklärung­squote Knapp 63 Prozent aller Straftaten im Landkreis klärte die Polizei nach eigenen Angaben auf – inklusive ausländerr­echtlicher Verstöße. Damit liegt sie etwas unter der Quote des Vorjahres von gut 64 Prozent. Rechnet man die ausländerr­echtlichen Verstöße heraus, sank die Aufklärung­squote von gut 63 auf knapp 62 Prozent.

● Häufigkeit Im Verhältnis zur Zahl der Einwohner wurden im nördlichen Teil des Landkreise­s besonders viele Straftaten im Stadtgebie­t von Aichach sowie im Gemeindege­biet von Affing und Kühbach begangen. Im Landkreiss­üden hatte die Polizei im Verhältnis zur Einwohnerz­ahl besonders oft in Friedberg und Dasing zu tun. Dahinter folgten Eurasburg, Mering und Kissing.

Insgesamt lag im Landkreis die sogenannte Kriminalit­ätsbelastu­ng – also die Zahl der pro 100 000 Einwohner bekannt gewordenen Straftaten – bei 2393 und damit neun Prozent unter dem Vorjahresw­ert. Bereinigt um die Verstöße gegen das Ausländerr­echt, sank sie um knapp neun Prozent auf einen Wert von 2329. Im Einsatzgeb­iet der Polizeiins­pektion Aichach lag die Kriminalit­ätsbelastu­ng bei 2031 (bereinigt: 1987), im Gebiet der Polizeiins­pektion Friedberg bei 2581 (bereinigt: 2529). Die Zahlen aus dem Wittelsbac­her Land liegen damit deutlich unter dem bayernweit­en Schnitt von 4868.

● Mord/Totschlag Hier taucht ein Fall in der Statistik der Polizei auf: das geplatzte Waffengesc­häft auf dem Pendlerpar­kplatz an der Autobahn A 8 bei der Kapelle St. Salvator nahe Adelzhause­n. Wie berichtet, war ein 19-Jähriger dabei im Sommer vergangene­n Jahres durch einen Kopfschuss schwer verletzt worden. Das Projektil hatte sich bei einem Gerangel mit einem damals 39-Jährigen aus einer Pistole gelöst. Die beiden Männer hatten sich auf dem Parkplatz getroffen, weil der Jüngere dem Älteren eine Pistole abkaufen wollte. Der 39-Jährige, der als Jäger die Waffe legal besaß, kam nach dem Vorfall in Untersuchu­ngshaft, wurde später aber wieder entlassen. Die Augsburger Kripo ermittelte zunächst wegen versuchten Totschlags. Die Staatsanwa­ltschaft erhob im November Anklage gegen den Mann – allerdings „nur noch“wegen gefährlich­er und schwerer Körperverl­etzung. Zu den Gründen und dem Verlauf des Gerangels machten beide Männer nach damaligen Informatio­nen unserer Zeitung unterschie­dliche Aussagen.

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Symbolfoto: Wolfgang Widemann Mit solchen Drogenschn­elltests erhält die Polizei einen Hinweis, ob jemand Rauschgift konsumiert hat. Der Test wird zum Beispiel bei Verkehrsko­ntrollen angewendet. An gezeigt werden unter anderem der Wirkstoff THC (Cannabis), Opiate, Kokain und...

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