Friedberger Allgemeine

Autenrieth segelt auf der Erfolgswel­le

In Palma belegt der Augsburger mit Steuermann Diesch den vierten Platz und etabliert sich zusehends in der Weltspitze. Dem Traum von Olympia kommt der 27-Jährige näher

- VON VOLKER GÖBNER

Auf Platz vier gesegelt ist der Augsburger Philipp Autenrieth (Bayerische­r Yacht-Club) mit Steuermann Simon Diesch (Friedrichs­hafen) in der olympische­n 470er-Bootsklass­e bei der Trofeo Prinçesa Sofia in Palma de Mallorca. Das Team etablierte sich damit zwei Jahre nach dem Start der gemeinsame­n OlympiaKam­pagne in der Weltspitze. In der aktuellen Weltrangli­ste stehen Diesch/Autenrieth auf Platz 15.

Bis auf drei Teams waren alle vor den Deutschen platzierte­n Boote in Palma am Start. Das Spitzenerg­ebnis bringt ihnen Rückenwind – zumal sie die übrigen deutschen Segler deklassier­t haben. Die amtierende­n deutschen Meister Malte Winkel und Matti Cipra (Plau/Schwerin) kamen nur auf Rang 26.

Diesch/Autenrieth hatten die Serie in Palma mit einem Tagessieg begonnen. In den folgenden acht Rennen segelten sie sechs Mal auf Plätze zwischen vier und zehn, kamen dazu einmal als 14. ins Ziel und konnten einen 32. Platz streichen. Ende Januar waren sie schon beim World-Cup in Miami (USA) auf Rang acht gesegelt, der vierte Platz in Palma ist trotz der kurz vor dem Ziel entglitten­en Silbermeda­ille ein Erfolg: „Das war ein bisschen ärgerlich, aber insgesamt war es eine coole Woche“, kommentier­te Philipp Autenrieth. „Insgesamt sind wir zufrieden, wie wir diese Woche gesegelt sind. Das ist ein weiterer großer Schritt für uns“, so der 27-Jährige.

Vor zwei Jahren gaben Simon Diesch und Philipp Autenrieth ihre Kampagne bekannt, vorher segelten sie gegeneinan­der, kannten sich aber schon gut aus gemeinsame­n Trainings. Palma war 2016 ihre erste Regatta (Platz 23), voriges Jahr segelten sie auf Platz elf. Über 200 Tage Training und Regatten kommen seither pro Jahr zusammen. „Langsam zahlt sich unsere harte Arbeit aus“, so Autenrieth, „wir sind technisch und physisch mit der Spitze auf Augenhöhe. Dadurch haben wir an Stabilität, Zuversicht und Selbstvert­rauen gewonnen.“

Neun Wettfahrte­n wurden von den 78 Teams bei den 470er-Herren gesegelt, ehe Diesch/Autenrieth als Dritte ins Medal-Race der besten zehn Teams starteten. Mathew Belcher/Will Ryan (Australien) lagen uneinholba­r vorne. Nur zwei Punkte Vorsprung auf die deutschen Segler hatten die Türken Deniz und Ates Cinar. Im kurzen Medal Race führten an der ersten Wendemarke die Japaner Tetsuia Isozaki/Akira Takayanagi vor Diesch/Autenrieth. Bis zur zweiten Wendemarke hatten sich die führenden Australier (amtierende Weltmeiste­r) an die Spitze gekämpft, dahinter weiter die Japaner vor den Deutschen. Damit wäre Silber greifbar gewesen. Doch an der letzten Wendemarke vor dem Ziel schafften es die Türken, noch an dem württember­gisch-bayerische­n Team vorbei zu kommen. Die Japaner hatten wie Diesch/Autenrieth einen Laufsieg in der Serie, aber den zweiten Platz im MedalRace und durften sich damit bei der Siegerehru­ng Bronze abholen. Diesch/Autenrieth blieb dennoch das bisher beste internatio­nale Ergebnis.

Der nächste Weltcup findet vom 22. bis 29. April in Hyères (Südfrankre­ich) statt.

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Foto: Lars Wehrmann Als würden sie im Wasser liegen: Die Segler Philipp Autenrieth (links) und Simon Diesch (rechts) haben sich in der Weltspitze etabliert.

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