Wie die Berufsfeuerwehr um Nachwuchs wirbt
Auf der afa präsentieren die Floriansjünger ihre neue Plakatkampagne. Am Stand selbst können Besucher aber auch ihre eigene Leistungsfähigkeit testen. Denn am Einstellungs-Sporttest scheitert oft manch einer
Meist sind es die Frauen, die an der Klimmzugstange am afa-Stand der Berufsfeuerwehr neugierig ihre Kraft testen. Wer bei den Floriansjüngern dazugehören will, muss beim Sporttest unter anderem mindestens drei Klimmzüge schaffen. Auf der Frühjahrsausstellung wirbt die Berufsfeuerwehr Augsburg gezielt um Nachwuchs. Denn die Auswahlmöglichkeiten an potenziellen Kandidaten wird offenbar geringer.
Die Klimmzugstange ist nur eine Möglichkeit, um am Stand der Floriansjünger in der Messehalle 1 seine Eignung für die Feuerwehr einfach mal zu testen. Ein 40 Kilo schwerer Boxsack steht ebenso bereit, um probeweise getragen zu werden. Zudem zeigt ein Video, aus welchen Anforderungen der Sporttest noch besteht. Durch diesen sind in der Vergangenheit etliche Bewerber durchgefallen. Genau das bereitet der Augsburger Berufsfeuerwehr Sorgen. 2017 war die Zahl derer, die allein den Sporttest nicht bestanden hatten, ziemlich hoch.
„Von 70 Bewerbern kamen nur 42 zum Sporttest, davon fielen 25 durch“, berichtete Friedhelm Bechtel, Sprecher der Berufsfeuerwehr. Dabei sei der Sporttest, bei dem man unter anderem 1000 Meter in höchstens vier Minuten und zehn Sekunden laufen sowie 50 Meter in höchstens 46 Sekunden schwimmen muss, kein Hexenwerk. Jeder könne sich darauf vorbereiten, findet er. Damit die Berufsfeuerwehr nicht irgendwann vor Nachwuchsproblemen steht, hat sich Friedhelm Bechtel eine Plakatkampagne einfallen lassen. Mit dieser wird derzeit nicht nur auf der afa geworben. Auch an weiterführenden Schulen, an der Berufsschule sowie bei den Freiwilligen Feuerwehren in Schwaben soll mit den Plakaten künftig das Interesse am Beruf geweckt werden. „Wir brauchen einfach die besten und fittesten Leute bei uns“, betont Bechtel. „Wir gehen für Augsburg durchs Feuer – gehst Du mit?“lautet der einheitliche Slogan auf allen Plakaten mit den vier unterschiedlichen Motiven. Aufgenommen hat sie Silvio Wyszengrad, Bildredakteur unserer Lokalredaktion. Auf einem ist etwa zu sehen, wie drei eine Frau auf einer Trage retten. „Ein Griff ist noch frei. Komm ins Team“heißt es darauf in Großbuchstaben. Solch eine Werbung hat es bislang bei der Berufsfeuerwehr Augsburg noch nicht gegeben, berichtet Bechtel. Man wolle damit so viele potenzielle Bewerber wie möglich ansprechen, erzählt er. Eine Hürde habe man für Interessenten vorab beseitigt.
Bislang konnte man sich nur im August bewerben. „Jetzt besteht das ganze Jahr über dazu die Möglichkeit. Schließlich waren im August immer viele im Urlaub.“Wann die nächsten Einstellungstests laufen, stehe laut Bechtel noch nicht fest. Mit der bisherigen Resonanz am Messestand der Berufsfeuerwehr zeigt er sich recht zufrieden. „Es kommen immer wieder nette Leute zu uns, die die Übungen ausprobieren und Infomaterial mitnehmen.“Manche seien überrascht, wie schwer so ein Klimmzug ist. Wie etwa eine Schwimmerin, die sich unlängst in der Kraftübung versuchte. „Obwohl die Dame sehr trainiert war, war das für sie schon eine Herausforderung.“Meist seien es die Frauen, die Klimmzüge ausFeuerwehrmänner probierten. „Die Männer haben eher Angst sich zu blamieren“, vermutet Bechtel. Er hofft, die Berufsfeuerwehr mit ihren beruflichen Möglichkeiten präsenter zu machen. Denn er selbst ist mit Leidenschaft Feuerwehrmann. „Es macht Freude, anderen Menschen zu helfen. Das wiegt auch die nicht so schönen Einsätze auf.“ Geöffnet ist die afa noch bis Sonntag, 15. April, täglich von 9.30 bis 18 Uhr (Einlass bis 17 Uhr). Den Stand der Be rufsfeuerwehr finden Sie in Halle 1 ne ben der afa Showbühne.