Ein schwarzer Tag für die Region
Der 10. April 2018 markiert einen schwarzen Tag für die Wirtschaftsregion Augsburg. Das Aus des Ledvance-Standorts in Augsburg ist endgültig besiegelt. Als Mitte November 2017 erstmals die Nachricht aufkam, dass die chinesischen Eigentümer das Werk dichtmachen wollen, hatte sich diese Entwicklung leider abgezeichnet. Sämtliche Bemühungen von Gewerkschaft, Belegschaft und Politik, die 650 Arbeitsplätze zu retten, gingen ins Leere. Der Versuch musste unternommen werden. Es hilft nichts, wenn ein aktuelles Gutachten die Überlebensperspektive des Standorts aufzeigt. Die Eigentümer wollen kein weiteres Geld in das Werk in Augsburg investieren. Sie wollen das Kapitel beenden.
Ganz so einfach darf man es ihnen nicht machen. Es geht nun in erster Linie darum, den Mitarbeitern einen zufriedenstellenden Sozialplan vorzulegen. Er ersetzt keinen Arbeitsvertrag, aber er macht den Abschied aus dem Unternehmen unter gewissen Umständen etwas annehmbarer. Für die Stadt Augsburg bedeutet das Aus des ehemaligen Osram-Werks an der Berliner Allee, unter dessen Bezeichnung der Standort sicher vielen Menschen besser vertraut ist, eine Herausforderung. Es wird in den nächsten Monaten mit Grundstückseigentümer und möglichen Investoren, die vielleicht Teile des Ledvance-Betriebs übernehmen, zu klären sein, welche Entwicklung das 90 Hektar große Areal nehmen kann. Eine Produktionsstätte in jetziger Form wird es wohl kaum mehr an der Berliner Allee geben.