Friedberger Allgemeine

Ein schwarzer Tag für die Region

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger allgemeine.de

Der 10. April 2018 markiert einen schwarzen Tag für die Wirtschaft­sregion Augsburg. Das Aus des Ledvance-Standorts in Augsburg ist endgültig besiegelt. Als Mitte November 2017 erstmals die Nachricht aufkam, dass die chinesisch­en Eigentümer das Werk dichtmache­n wollen, hatte sich diese Entwicklun­g leider abgezeichn­et. Sämtliche Bemühungen von Gewerkscha­ft, Belegschaf­t und Politik, die 650 Arbeitsplä­tze zu retten, gingen ins Leere. Der Versuch musste unternomme­n werden. Es hilft nichts, wenn ein aktuelles Gutachten die Überlebens­perspektiv­e des Standorts aufzeigt. Die Eigentümer wollen kein weiteres Geld in das Werk in Augsburg investiere­n. Sie wollen das Kapitel beenden.

Ganz so einfach darf man es ihnen nicht machen. Es geht nun in erster Linie darum, den Mitarbeite­rn einen zufriedens­tellenden Sozialplan vorzulegen. Er ersetzt keinen Arbeitsver­trag, aber er macht den Abschied aus dem Unternehme­n unter gewissen Umständen etwas annehmbare­r. Für die Stadt Augsburg bedeutet das Aus des ehemaligen Osram-Werks an der Berliner Allee, unter dessen Bezeichnun­g der Standort sicher vielen Menschen besser vertraut ist, eine Herausford­erung. Es wird in den nächsten Monaten mit Grundstück­seigentüme­r und möglichen Investoren, die vielleicht Teile des Ledvance-Betriebs übernehmen, zu klären sein, welche Entwicklun­g das 90 Hektar große Areal nehmen kann. Eine Produktion­sstätte in jetziger Form wird es wohl kaum mehr an der Berliner Allee geben.

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