Beruf? Beeinflusser!
Manche Stars zeigen, welche Marken sie toll finden. Dabei müssen sie aber Regeln beachten. Eine Expertin verrät dir einen Tipp, wie du versteckte Werbung erkennst
Peter kennt diesen Witz:
Ein Zehnjähriger sitzt in der Tram und schnieft ständig ge räuschvoll. Eine genervte ältere Dame neben ihm fragt ihn, ob er ein Taschentuch habe. Darauf der Bub: „Doch, schon, aber ich leih’s nicht her!“
» Kennst du auch einen guten Witz? Schreib einfach an: capito@augsburger allgemeine.de „Ich liebe diese Schuhe!“Oder: „Wo hast du den tollen Pulli her?“Kommentare wie diese findet man im Internet viele. Fans schreiben sie zum Beispiel unter die Bilder von Promis bei Instagram. Oft bekommen die Fans die Antwort auch, ohne zu fragen. Die Internetstars halten oft bestimmte Sachen in die Kamera. Und zeigen so, welche Marken sie scheinbar toll finden. Dazu solltest du aber etwas Wichtiges wissen.
Halten sie sich nicht daran, drohen Geldstrafen
Viele Firmen arbeiten mit Internetstars zusammen, um Werbung zu machen. Dafür suchen sie sich die passenden Influencer und bezahlen diese für die Werbung. Influencer sind meist Menschen, die viel im Internet über sich erzählen, mit Bildern oder in Videos etwa. Und die jede Menge Fans haben.
Das Wort Influencer ist englisch und bedeutet so viel wie Beeinflusser. Klingt harmlos. Ist es aber nicht immer, meinen Experten. Denn manchmal ist nicht klar: Trägt der Influencer den Pulli, weil dieser ihm tatsächlich gefällt? Oder gibt ihm der Hersteller des Pullis Geld dafür?
Wenn im Fernsehen ein Film für Werbung unterbrochen wird, merkt man das deutlich und weiß: Hier werden mir Dinge gezeigt, damit ich sie kaufe. Machen Stars etwa auf Instagram Werbung für ein VideoSpiel oder einen Pulli, ist das nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Deshalb gibt es Regeln. „Immer wenn Influencer für einen Post bezahlt werden, müssen sie den Post mit den Hashtags #Werbung, #Anzeige oder anderweitig kennzeichnen“, erklärt die Expertin Cornelia Holsten. Trotzdem passiert das nicht immer. Dann erinnern die Experten Influencer an die Regeln. Sie können sogar Geldstrafen verhängen.
Wer sich bei einem Post unsicher ist, kann einen Tipp von Cornelia Holsten befolgen: „Man sollte sich immer fragen: Würde es dieses Bild oder diesen Post auch geben, wenn das Produkt nicht beworben werden soll? Spielt das Produkt sozusagen die Hauptrolle?“Falls ja, ist es wohl Werbung. (dpa)