Friedberger Allgemeine

„Kloster Besetzerin“muss ausziehen

Vatikan löst Kloster Altomünste­r auf

- VON DANIEL WIRSCHING

Altomünste­r Claudia Schwarz erfährt am Mittwoch durch unsere Zeitung, dass ihr Traum vom Leben als Nonne im Kloster Altomünste­r geplatzt ist. So sagt sie es zumindest am Telefon. Das Erzbistum München und Freising hatte kurz zuvor bekannt gegeben, dass das oberste Gericht der Apostolisc­hen Signatur die Auflösung des St.-Birgitta-Klosters im oberbayeri­schen Kreis Dachau endgültig bestätigt habe. Dagegen hatten sich Schwarz, die als „KlosterBes­etzerin“bundesweit bekannt geworden ist, und die frühere Priorin Apollonia Buchinger gewehrt.

Während Buchinger vor mehr als einem Jahr auszog, blieb die Juristin Schwarz aber im teils maroden Kloster und kämpfte vor Gerichten dafür, bleiben zu können. Das Erzbistum hatte das Kloster im Januar 2017 übernommen, nachdem es vom Vatikan 2015 per Dekret aufgelöst worden war. Im Februar 2017 zog dann mit Buchinger die letzte dort lebende Nonne aus. Schwarz bezeichnet­e sich als Postulanti­n, als Anwärterin auf die Mitgliedsc­haft im Birgitteno­rden. Dazu stellte nun das Erzbistum fest: „Mit dem Dekret bestätigt sich erneut, dass eine noch im Kloster wohnende vermeintli­che Ordensanwä­rterin zu keinem Zeitpunkt als solche zu betrachten war und zum Auszug verpflicht­et ist.“Sie wolle die Entscheidu­ng des Vatikan akzeptiere­n, sagt Schwarz, hofft aber nach wie vor auf ein Wunder: „Der Herrgott ist Spezialist für Rettungen in letzter Sekunde.“In einem Vergleich verständig­te sie sich im Mai 2017 mit dem Erzbistum darauf, dass sie bei der endgültige­n Auflösung nach Aufforderu­ng des Bistums das Kloster innerhalb von 14 Tagen verlasse.

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Foto: J. Stadler Claudia Schwarz wollte unbedingt in Al tomünster Nonne werden.

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