„Kloster Besetzerin“muss ausziehen
Vatikan löst Kloster Altomünster auf
Altomünster Claudia Schwarz erfährt am Mittwoch durch unsere Zeitung, dass ihr Traum vom Leben als Nonne im Kloster Altomünster geplatzt ist. So sagt sie es zumindest am Telefon. Das Erzbistum München und Freising hatte kurz zuvor bekannt gegeben, dass das oberste Gericht der Apostolischen Signatur die Auflösung des St.-Birgitta-Klosters im oberbayerischen Kreis Dachau endgültig bestätigt habe. Dagegen hatten sich Schwarz, die als „KlosterBesetzerin“bundesweit bekannt geworden ist, und die frühere Priorin Apollonia Buchinger gewehrt.
Während Buchinger vor mehr als einem Jahr auszog, blieb die Juristin Schwarz aber im teils maroden Kloster und kämpfte vor Gerichten dafür, bleiben zu können. Das Erzbistum hatte das Kloster im Januar 2017 übernommen, nachdem es vom Vatikan 2015 per Dekret aufgelöst worden war. Im Februar 2017 zog dann mit Buchinger die letzte dort lebende Nonne aus. Schwarz bezeichnete sich als Postulantin, als Anwärterin auf die Mitgliedschaft im Birgittenorden. Dazu stellte nun das Erzbistum fest: „Mit dem Dekret bestätigt sich erneut, dass eine noch im Kloster wohnende vermeintliche Ordensanwärterin zu keinem Zeitpunkt als solche zu betrachten war und zum Auszug verpflichtet ist.“Sie wolle die Entscheidung des Vatikan akzeptieren, sagt Schwarz, hofft aber nach wie vor auf ein Wunder: „Der Herrgott ist Spezialist für Rettungen in letzter Sekunde.“In einem Vergleich verständigte sie sich im Mai 2017 mit dem Erzbistum darauf, dass sie bei der endgültigen Auflösung nach Aufforderung des Bistums das Kloster innerhalb von 14 Tagen verlasse.