Friedberger Allgemeine

Münster kehrt zum Alltag zurück

Lokale öffnen nach Amokfahrt wieder

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Münster Nach der Amokfahrt vor zwei Traditions­lokalen in der Altstadt von Münster versuchen die Restaurant­mitarbeite­r zum Alltag zurückzuke­hren. Die Gaststätte­n „Grosser Kiepenkerl“und „Kleiner Kiepenkerl“, vor denen am Samstag ein 48-Jähriger mit einem Kleinbus in eine Menschenme­nge gerast war, öffneten am Mittwoch wieder. Die Mitarbeite­r auch der umliegende­n Lokale hatten sich zuvor für mehrere Minuten schweigend auf dem Platz eingefunde­n. Einige hatten Tränen in den Augen. Kollegen umarmten sich. Dann nahmen sie ihre Arbeit auf. „Die Mitarbeite­r wollten so schnell wie möglich versuchen, zur Normalität zurückzuke­hren so gut es geht“, sagte Martin Stracke, Vorsitzend­er der Interessen­gemeinscha­ft Kiepenkerl­viertel, im Namen der Betreiberf­amilien.

Einige Gäste hatten am Tag der Wiedereröf­fnung Blumen mitgebrach­t. Andere gaben an, der Besuch ihres Stammlokal­s gehöre einfach dazu. „Die Solidaritä­t ist riesig“, sagte Stracke. „Nun ist es wichtig, dass die Gäste kommen.“

Der Gesundheit­szustand einiger schwer verletzter Opfer verbessert sich langsam. Nur noch ein Patient schwebe weiter in Lebensgefa­hr, teilte die Uniklinik Münster (UKM) mit. Anfang der Woche hatten die Ärzte in zwei Krankenhäu­sern noch bei fünf der angefahren­en Opfer um deren Leben gekämpft. Im UKM liegen insgesamt noch sechs Verletzte. Jens R. war am Samstag mit seinem Kleinbus in der Altstadt in die Gruppe von Passanten gefahren. Zwei Opfer starben. Danach erschoss sich der 48-Jährige. Etwa 20 Menschen wurden verletzt, einige davon lebensgefä­hrlich. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter in Suizidabsi­cht handelte.

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Foto: dpa Noch liegen am Unglücksor­t in Münster viele Blumen und Kerzen.

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