Friedberger Allgemeine

Ist der Plärrer ein guter Ort zum Flirten?

Harry Winderl steht seit Jahren im Schallerze­lt hinter der Bar. Er verrät, wie sich Paare hier finden und worauf es ankommt, wenn man auf dem Volksfest sein Glück sucht. Heute gibt es besondere Aktionen für Singles

- Interview: Jörg Heinzle

Hand aufs Herz: Ist der Plärrer wirklich ein guter Ort, um als Single das Glück zu suchen?

Harry Winderl: Ja, selbstvers­tändlich. Ein Volksfest ist ein hervorrage­nder Platz, um sich kennenzule­rnen und näherzukom­men. Hier gibt es Romantik. Zum Beispiel bei einem Glas Champagner an der Bar oder bei einer Fahrt im Riesenrad. Viele suchen ja Romantik, hier kann man sie finden.

Wer ist nach Ihrer Erfahrung romantisch­er: Frauen oder Männer? Winderl: Meine Erfahrung sagt, dass Männer fast mehr Bedürfnis nach Romantik haben als Frauen. Die Frauen sind da abgeklärte­r als wir.

Heute kann man über das Internet und über Handy-Apps den vermeintli­ch perfekten Partner suchen und sich verabreden. Wird der Plärrer als Ort zum Kennenlern­en da nicht langsam aber sicher überflüssi­g?

Winderl: Das glaube ich nicht. Meine Erfahrung an der Bar ist, dass die Leute hier wirklich anwesend sind. Und nicht mit ihrem Handy beschäftig­t. Sie nutzen ihr Handy, um Fotos und Selfies zu machen. Aber sie reden hier miteinande­r und starren nicht auf das Smartphone. Ich hoffe, es liegt an der tollen Atmosphäre. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der Handyempfa­ng bei uns an der Bar schlecht ist. Muss man mit Dirndl oder Lederhose kommen, um auf dem Plärrer gute Karten beim Flirten zu haben? Winderl: Definitiv. Viele Frauen machen sich extra schick, sie haben auch eine spezielle Frisur und tragen passenden Schmuck. Die Männer ziehen da inzwischen mit. Die Lederhose allein reicht da schon fast nicht mehr. Inzwischen gehört für viele sogar eine Samtweste dazu. Ein gepflegtes Auftreten hilft definitiv beim Kennenlern­en. Und es sorgt auch dafür, dass man selbstsich­erer auftreten kann.

Haben Sie einen Geheimtipp für Verliebte? Winderl: Einen echten Geheimtipp gibt es nicht. Die Leopardens­pur ist super, die Fliehkraft lässt einen zusammenru­tschen. Am besten ist die Rückwärtsf­ahrt. Da verdecken die wehenden Haare den ersten Kuss.

Haben Sie auch schon Romantik auf dem Plärrer erlebt? Winderl: Für mich ist der Plärrer mit der Schaller-Alm zunächst natürlich Arbeit, eine schöne Arbeit. Aber ich bin auch schon mit Champagner im Riesenrad gesessen. Am schönsten ist es, dort gemeinsam den Sonnenunte­rgang zu erleben.

Kennen Sie persönlich ein Paar, das sich tatsächlic­h auf dem Plärrer gefunden hat?

Winderl: Ja. Mehrere sogar. Beim letzten Plärrer hat uns ein Ehepaar besucht, das sich an unserer Bar kennengele­rnt und später geheiratet hat. Sie hatten ihr Hochzeitsa­lbum mitgebrach­t und wir haben darauf angestoßen. Solche Geschichte­n sind natürlich besonders schön.

Gibt es auch das Gegenteil – dass Paare sich trennen?

Winderl: Das gibt es auch. Paare, die es schon schwierig haben, können auf dem Plärrer erst recht Probleme bekommen. Wer schlecht drauf ist, sollte lieber mal aussetzen und zu Hause bleiben. Schlecht gelaunt auf den Plärrer zu gehen, das funktionie­rt nicht. Info Auf dem Plärrer gibt es an diesem Donnerstag besondere Angebote für Singles. Es gibt ein Speed Dating, bei dem man sich unter anderem während einer Fahrt in den Fahrgeschä­ften kennen lernen kann. Außerdem werden Herzen in verschiede­nen Farben verteilt. Wer eine gemeinsame Farbe hat, kann auf die sem Weg ins Gespräch kommen.

Harry Winderl ist Gastro nom und betreibt auf dem Frühjahrsp­lärrer zum 25. Mal die Alm Bar im Schallerze­lt.

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Foto: Annette Zoepf Finden sich hier die Herzen? Das Lebkuchenh­erz ist jedenfalls ein traditione­lles Mitbringse­l vom Plärrer, gerade für Verliebte.
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