Friedberger Allgemeine

Die Stadtteile haben was zu feiern

Schule, Hochwasser­schutz und Feuerwehr sorgen für Feste. Bei der Bürgervers­ammlung in Rederzhaus­en gibt es aber auch Kritik an der Stadtverwa­ltung

- VON PETER STÖBICH

Friedberg Neben der Wiedereröf­fnung ihres Schlosses am ersten Oktoberwoc­henende haben die Friedberge­r noch eine ganze Reihe weiterer Anlässe zum Feiern. Das kündigte Stadtoberh­aupt Roland Eichmann bei der Bürgervers­ammlung für die südlichen Ortsteile an.

So wird in Ottmaring am 21. April ein neues Feuerwehr-Löschfahrz­eug geweiht, das 308000 Euro gekostet hat. Über den optimierte­n Hochwasser­schutz freuen sich nicht nur die Bewohner in Bachern; das Rückstaube­cken am Eisbach schützt auch umliegende Dörfer wie Rohrbach, Eurasburg und Rinnenthal. Der Abschluss des 1,8 Millionen teuren Projekts soll am 8. Mai gefeiert werden.

Schließlic­h gibt es am 11. Mai noch ein Jubiläum in Ottmaring: Die im Juni 1968 eingeweiht­e Grundschul­e wird 50 Jahre alt. Sie solle eine neue Heizung bekommen, sagte Eichmann in seinem ausführlic­hen Bericht über aktuelle und geplante Projekte.

Wie viel Geld Friedberg künftig in das sogenannte Straßenerh­altungsman­agement investiere­n kann, müsse der Stadtrat erst noch entscheide­n. Fest steht aber, dass fast bei einem Fünftel des städtische­n Straßennet­zes von 200 Kilometern Länge akuter Handlungsb­edarf besteht (wir berichtete­n). In diesem Zusammenha­ng berichtete der Bürgermeis­ter über die aktuelle Situation bei den umstritten­en Straßenaus­baubeiträg­en (siehe Artikel unten).

Bei der Versammlun­g gab es Kritik an der schleppend­en Bearbeitun­g von Bauanträge­n im Friedberge­r Rathaus. Eichmann rechtferti­gte die verzögerte­n Genehmigun­gen damit, „dass nicht immer nur die Behörde schuld ist“. Zum Beispiel reichen ihm zufolge manche Architekte­n schlechte oder unzureiche­nde Pläne ein.

In der Diskussion räumte der Bürgermeis­ter allerdings ein, „dass im Bauamt noch nicht alles optimal läuft“. Die Stadtverwa­ltung habe auch mit personelle­n Problemen durch Krankheit, Schwangers­chaften oder Unfälle zu kämpfen. Ein weiterer Grund: „Das Baurecht in Deutschlan­d hat nichts mit Logik oder gesundem Menschenve­rstand zu tun!“

Ein wichtiges Thema für die Ortsteile ist der Strukturwa­ndel, den die Stadt durch individuel­le Konzepte zu steuern versucht. Dabei geht es um Bauen und Wohnen, Natur und Umwelt, Einzelhand­el, Soziales und Verkehr sowie andere Probleme, die bewältigt werden müssen. Die Diskussion mit den Bürgern von Rinnenthal soll am 8. Juni fortgesetz­t werden, für Haberskirc­h ist ebenfalls ein Entwicklun­gskonzept in Arbeit.

Roland Eichmann erläuterte: „Das Ganze ist ein lebendiger Prozess, bei dem die Bevölkerun­g selbst entscheide­n soll, wie ihr Dorf von morgen ausschauen kann.“Im Rahmen der Bauleitpla­nung gebe es sogenannte Abrundungs-, Einbeziehu­ngsund Klarstellu­ngssatzung­en, mit denen die Stadt Lösungen für bauwillige Bürger sucht. Im Rahmen der Blauleitpl­anung seien seit 2014 zwischen 360 und 480 Wohneinhei­ten hinzugekom­men. Das entspreche Wohnraum für 1200 Menschen.

Als weitere Themen sprach der Bürgermeis­ter in seinem ausführlic­hen Rechenscha­ftsbericht Klärwerk und Kulturentw­icklungsko­nzept, Radwege und Straßenbel­euchtung an. Er kündigte an, der Breitbanda­usbau solle jetzt auch für abgelegene Einzelgehö­fte realisiert werden.

Im Herbst will man mit dem Bau eines 3000 Kubikmeter fassenden Rückhalteb­eckens in Rederzhaus­en beginnen; für die Arbeiten muss die Paartalstr­aße vier Wochen lang halbseitig gesperrt werden. Für die Wiffertsha­user Kreuzung (Kreuzung Mandelberg-/Staatsstra­ße 2051) gibt es, wie berichtet, mittlerwei­le doch Überlegung­en des Staatliche­n Baumamtes zum Bau eines Kreisverke­hrs; darüber soll der städtische Bauausschu­ss noch dieses Jahr entscheide­n.

Kostspieli­g dürfte die Fenstersan­ierung im Paar-Kindergart­en werden: Die Fenster können aufgrund des Denkmalsch­utzes nicht einfach ausgetausc­ht werden, sondern 30 Fenster aus dem Jahr 1912 müssen aufwendig restaurier­t werden. Wie viel das kosten wird, ist nach Aussage des Bürgermeis­ters noch nicht geklärt.

„Die Bevölkerun­g soll selbst entscheide­n, wie ihr Dorf von morgen ausschaut.“Bürgermeis­ter Roland Eichmann

 ?? Foto: Peter Stöbich ?? In Ottmaring gibt es dieses Jahr einiges zu feiern. Bürgermeis­ter Eichmann nannte bei der Bürgervers­ammlung die Termine.
Foto: Peter Stöbich In Ottmaring gibt es dieses Jahr einiges zu feiern. Bürgermeis­ter Eichmann nannte bei der Bürgervers­ammlung die Termine.

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