Friedberger Allgemeine

Ein Knigge für Skater

Sportler aus Friedberg und Umgebung freuen sich über die neue Anlage am Steirer Berg. Doch spielende Kinder trüben den Spaß und bringen sich und andere in Gefahr

- VON VANESSA POLEDNIA

Sportler nehmen den neuen Skaterpark am Steirer Berg in Friedberg gut an. Doch kleine Kinder sind mit den Skater-Regeln noch nicht so vertraut.

Friedberg Skateboard­en wird 2020 Teil der Olympische­n Sommerspie­le in Japan sein. Und Friedberg leistet mit dem neuen Skatepark am Steirer Berg einen kleinen Beitrag dazu, dass vielleicht ein Deutscher oder gar Friedberge­r mal auf dem Treppchen stehen könnte. Denn Skateboard­er haben keine Leistungsz­entren und sind auf öffentlich­e Skateparks angewiesen.

Noch trainieren keine angehenden Olympionik­en auf der Anlage, sie ist aber bei dem schönen Wetter gut besucht. Am Freitagnac­hmittag ist besonders viel los. Abwechseln­d fahren und tricksen hier Sportler mit Skateboard­s, Inlineskat­es oder BMX-Rädern über die Hinderniss­e bzw. Obstacles, wie es auf Englisch heißt. Untermalt wird das Ganze von Hip-Hop-Klängen, die leise aus einem mitgebrach­ten Lautsprech­er spielen. Nicht nur Friedberge­r skaten hier, sondern auch Skater aus dem Augsburger und Münchner Raum; die Nachricht hat sich, unter anderem übers Internet, schnell verbreitet.

Unter ihnen sind Imade Aigbobo und Christian Bernard. Die zwei Friedberge­r sind sehr zufrieden mit der neuen Anlage. Aber sie und andere Nutzer haben auch Verbesseru­ngsvorschl­äge: „Ein oder zwei Bänke wären super. Wir haben uns zwar mit Euro-Paletten beholfen, aber eine dauerhafte Lösung ist das ja nicht“, sagt Imade Aigbobo. Vor allem Kinder setzen sich ihm zufolge aufgrund der fehlenden Sitzgelege­nheiten auf die Hinderniss­e.

scheinen die kleinen Nutzer der Anlage für Probleme zu sorgen. „Es gibt Regeln oder auch einen Skate-Knigge, den die meisten kleinen Kinder nicht kennen“, weiß Christian Bernard. Dazu gehöre es zu wissen, wann man dran ist und in welche Richtung man fährt, um Zusammenst­öße zu vermeiden. Doch seien die Kinder mit ungeeignet­en Gerätschaf­ten wie Dreirädern unterwegs. So sind die Kleinen unberechen­bar und bringen sich selbst und die anderen Skater in Gefahr. „Es kam auch schon zu Zusammenst­ößen, die zum Glück glimpflich ausgegange­n sind“, schildern die Friedberge­r Skater. Die Stadt wolle reagieren, verspricht Sprecher Frank Büschel. „Bänke werden noch aufgestell­t.“Neben den Bänken fehlt es den Skatern noch an einer Beleuchtun­g für die abendliche­n Skate-Stunden. Diese wird es laut Büschel aber nicht geben, da die Anlage aufgrund des Immissions­schutzes nur bis 20 Uhr benutzt werden darf. Mit der neuen Anlage ist Friedberg auch Vorbild für andere Gemeinden. So haben sich vor Ort die Jugendbeau­ftragten von Aindling, Petra Mießl und Bernd Aichele, umgesehen. Denn auch in Aindling soll vielleicht ein Skatepark entstehen.

Die zeitgemäße Ortbetonba­uweise des neuen Parks hat die Stadt 103 000 Euro gekostet. Es ist die zweite Anlage dieser Art im StadtgeAll­gemein biet; die andere steht bei Stätzling. Die Friedberge­r Skateanlag­e sei, so Büschel, „entspreche­nd der TÜVAbnahme“beschilder­t. Ob es sinnvoll wäre, das von den Skatern angesproch­ene Betreten von kleineren Kindern über zusätzlich­e Beschilder­ung zu verhindern, überprüfe man.

Die Skater möchten nicht falsch verstanden werden. Am Skateboard­en interessie­rte Kinder sollen und dürfen früh anfangen, um den Sport und die Skatekultu­r voranzubri­ngen. Aber erst mal sollten Anfänger das Fahren an sich üben und dann auf die Halfpipe – und nicht anders herum.

Ein Vorbild für andere Gemeinden

O Eröffnung Die offizielle Übergabe soll am Sonntag, 6. Mai, nachmittag­s mit einem kleinen Grill Fest und Demo Fahrten auf der Anlage stattfinde­n.

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Foto: Vanessa Polednia Der neue Skatepark am Steirer Berg in Friedberg kommt bei den Jugendlich­en gut an. Mit der neuen Anlage will die Stadt ein Vorbild für andere Kommunen sein.

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