Friedberger Allgemeine

„Das war überflüssi­g wie ein Kropf!“

Trainer Gerhard Kitzler ist nach dem 0:2 in Kaufbeuren und der späten Roten Karte gegen seinen Torjäger Markus Gärtner ziemlich angefresse­n

- VON PETER KLEIST

Mering/Kaufbeuren Gerhard Kitzler gilt normal eher als besonnener Trainer, das Ausrasten an der Seitenlini­e ist ihm fremd und auch beim Analysiere­n von Niederlage­n wählt er seine Worte mit Bedacht. Doch nach dem 0:2 seiner Truppe in Kaufbeuren war der 62-Jährige auch tags darauf noch spürbar angefresse­n.

„Die Niederlage war unnötig wie ein Kropf – und die Rote Karte in der letzten Minute, zu einem Zeitpunkt, zu dem das Spiel schon verloren war, auch“, schimpfte er. Markus Gärtner hatte sich in der Nachspielz­eit unmittelba­r vor den Augen und Ohren von Schiedsric­hter Andreas Weichert zu einer ver- Entgleisun­g gegen seinen Gegenspiel­er hinreißen lassen – und sah dafür den Roten Karton. Und das sehr zum Verdruss seines Trainers. „Jetzt hat sich in kürzester Zeit der zweite Stürmer vom Platz stellen lassen – das geht nicht, das müssen wir uns besser im Griff haben“, forderte Kitzler. Zuletzt sah Andreas Rucht – zwar unberechti­gterweise – Rot gegen Egg, nun eben Gärtner. Und auch die

Tore seien vollkommen vermeidbar gewesen.

Das 1:0 durch Stefan Meisel (25.) war einer der berühmten „Kann-aber-nicht-mussElfmet­er“, der zudem in seiner Ent- stehung schon zu verhindern gewesen wäre. „Da haben wir uns ungeschick­t angestellt“, so Kitzler. Auch Meisels zweitem Treffer (37.) ging uncleveres Verhalten voraus, der Kaufbeurer setzte sich gegen vier Meringer durch und überlupfte anschließe­nd noch MSV-Keeper Adrian Wolf.

Mering machte zwar das Spiel, hatte gefühlt 70 Prozent Ballbesitz – nur Zählbares war eben nicht zu notieren. „Uns fehlen im Moment die Cleverness und der Punch, der uns in der Vorrunde noch ausgezeich­net hat. Das müssen wir schleubale­n nigst in den Griff kriegen“, forderte der MSV-Trainer.

Der flüchtete sich nach dem Spiel auch ein bisschen in den Sarkasmus. „An Kaufbeurer Stelle würde ich beim BFV beantragen, dass ich in einer Saison sechsmal gegen Mering spielen darf – so wie wir die Spiele gegen die herschenke­n“, meinte Kitzler. Mering hatte schon in der Vorrunde gegen die Allgäuer den Kürzeren gezogen – und zwar mit 0:4 noch etwas deutlicher.

Mering Wolf, Krebold, Gocevic, Cosar (89. Karimi), Wiedemann, Greimel, Kusterer (77. Atay), Gärtner, Kerber, Rajc (46. Ober meyer) – Tore 1:0 Meisel (25./FE), 2:0 Meisel (37.) – Zuschauer 80 – Gelb Rot Süli (Kaufbeuren/90.) – Rot Gärtner (MSV/90.+2, Beleidigun­g) – Schieds richter Andreas Weichert

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Foto: Peter Kleist Flog in Kaufbeuren vom Platz: Merings Torjäger Markus Gärtner.

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