Stadtrat muss Jugendlichen zuhören
Ehrenamtlich tätig zu sein, kostet Zeit. Mann muss Termine, Gespräche und Projekte organisieren und absolvieren. Mitunter steckt man dafür auch selbst zurück. Wer sich als junger Mensch engagiert, für den kommen dann noch Schule, Ausbildung oder Studium dazu. All das miteinander zu verbinden und dabei keinen Bereich zu vernachlässigen, ist eine große Herausforderung. Gerade deshalb wünschen sich engagierte junge Leute die Unterstützung der Politik.
Leider merkt man, dass im Friedberger Stadtrat das Thema Jugend nicht gerade an erster Stelle steht. Während der vergangenen vier Jahre war das Interesse am Jugendrat als gewählter Jugendvertretung – ein paar vereinzelte Stadträte ausgenommen – gering. Dafür lassen sich viele Stadträte gerne öffentlich über jugendliche Fehltritte aus.
In Friedberg gibt es keine ausreichenden Räumlichkeiten für Jugendliche, geschweige denn Toleranz für die Heranwachsenden, die auch zur Stadt dazugehören.
Die notwendige Schaffung eines geeigneten Ortes für Jugendkultur wird seit Jahren verschleppt, aber gerne als Thema im Wahlkampf benutzt. Das Süduferfestival oder die von der Stiftung Aufwind mitfinanzierte neue Skateranlage am Steirer Berg können dies auch nicht kompensieren.
Die anstehenden Workshops im Rahmen des Jugendforums sind ein guter Schritt, um die Jugendlichen und ihre Bedürfnisse anzuhören und sie zu beteiligen.