Für Honold wird der Ausflug in den Süden teuer
Jetzt wird im Meringer Gewerbepark West alles wieder auf Null gestellt. Nicht nur der Augsburger Roboterhersteller Kuka kehrt der Marktgemeinde den Rücken, auch der ursprüngliche Großinvestor, die Neu-Ulmer Logistikgruppe Honold, schlägt hier nicht ihre Zelte auf. Der Ausflug des Logistikers in den Süden kommt ihn teuer zu stehen, denn die bisher anfallenden Kosten werden aufgeteilt und den Löwenanteil des Gewerbeparks hatte Honold für sich reserviert.
Deshalb ist es durchaus verständlich, dass die Unternehmensleitung diesen Misserfolg nicht an die große Glocke hängen und am liebsten gar nichts mehr darüber in den Medien lesen oder hören will. Sich nun aber beleidigt zurückzuziehen und sich gar nicht mehr dazu zu äußern, ist keine Lösung. Hat sich doch Mering, allen voran Bürgermeister Hans-Dieter Kandler, weit aus dem Fenster gelehnt mit dem Großprojekt.
Und auch die Marktgemeinderäte haben so manche Kröte geschluckt. Sie mussten sich in der Öffentlichkeit einiges anhören, warum sie sich darauf eingelassen hatten, ein Gewerbegebiet speziell für einen Großinvestor zu planen und alle Voraussetzungen für die Ansiedlung zu schaffen – ohne zu wissen, wer da eigentlich nach Mering kommt.
Jetzt haben die Marktgemeinderäte aber die Möglichkeit, mit zu beeinflussen, wer sich künftig im Gewerbepark ansiedelt. Und diesen Neuanfang sollten sie als Chance nutzen, statt lange darüber zu lamentieren, dass das Unternehmen Honold doch nicht nach Mering kommt.