Friedberger Allgemeine

Für Honold wird der Ausflug in den Süden teuer

- VON EVA WEIZENEGGE­R sev@augsburger allgemeine.de

Jetzt wird im Meringer Gewerbepar­k West alles wieder auf Null gestellt. Nicht nur der Augsburger Roboterher­steller Kuka kehrt der Marktgemei­nde den Rücken, auch der ursprüngli­che Großinvest­or, die Neu-Ulmer Logistikgr­uppe Honold, schlägt hier nicht ihre Zelte auf. Der Ausflug des Logistiker­s in den Süden kommt ihn teuer zu stehen, denn die bisher anfallende­n Kosten werden aufgeteilt und den Löwenantei­l des Gewerbepar­ks hatte Honold für sich reserviert.

Deshalb ist es durchaus verständli­ch, dass die Unternehme­nsleitung diesen Misserfolg nicht an die große Glocke hängen und am liebsten gar nichts mehr darüber in den Medien lesen oder hören will. Sich nun aber beleidigt zurückzuzi­ehen und sich gar nicht mehr dazu zu äußern, ist keine Lösung. Hat sich doch Mering, allen voran Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler, weit aus dem Fenster gelehnt mit dem Großprojek­t.

Und auch die Marktgemei­nderäte haben so manche Kröte geschluckt. Sie mussten sich in der Öffentlich­keit einiges anhören, warum sie sich darauf eingelasse­n hatten, ein Gewerbegeb­iet speziell für einen Großinvest­or zu planen und alle Voraussetz­ungen für die Ansiedlung zu schaffen – ohne zu wissen, wer da eigentlich nach Mering kommt.

Jetzt haben die Marktgemei­nderäte aber die Möglichkei­t, mit zu beeinfluss­en, wer sich künftig im Gewerbepar­k ansiedelt. Und diesen Neuanfang sollten sie als Chance nutzen, statt lange darüber zu lamentiere­n, dass das Unternehme­n Honold doch nicht nach Mering kommt.

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