Dieser Vergleich ist geschmacklos
Zum Beitrag „Ist eine neue Förderschule nötig?“vom 19. April:
Gegenwärtig ist die gelungene Inklusion gefühlt ferner als der Mars, daher erscheint uns die Diskussion über den Neubau der Förderschule hinfällig. Inklusionskonzepte in Deutschland sehen 25 Schüler, davon drei Kinder mit Förderbedarf pro Klasse vor – für eine Lehrkraft mit nur stundenweiser Unterstützung einer sonderpädagogischen Fachkraft. Eine effektive Förderung sieht ganz anders aus! Es entwickelte sich in der Grundschule vielmehr ein zunehmender, unnötiger Leistungsdruck. Eine gute Grundschule zeichnet sich vor allem heute dadurch aus, möglichst viele Schüler auf das Gymnasium zu transportieren. Nicht nur ein Diktat der Eltern, sondern auch der Politik, die einst forderte, 40 Prozent der Schüler zum Abitur zu führen.
Dass Kinder mit Förderbedarf in diesem System schon im Grundschulalter durch programmierten Misserfolg frustriert werden können und später keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen, kann jeder nachvollziehen! Wir als Eltern schätzen die Vinzenz-PallottiSchule sehr und wissen, welche wertvolle Arbeit dort geleistet wird. Diese Schule in einen Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzung zu bringen ist geschmacklos!
Dass über unser Bildungswesen kontrovers diskutiert werden kann, ist klar. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind Fördereinrichtungen jedoch alternativlos. Frau Kreisrätin Federlin sollte sich also den realpolitischen Fragen widmen, um der neuen Vinzenz-PallottiSchule optimale Startvoraussetzungen mit möglichst vielen Klassen zu bieten. Die zermürbende Diskussion bzgl. einer grundlegenden Reform des Schulwesens sollte sie bitte an geeigneter Stelle führen – bei Herrn Kultusminister Sibler. Ilka und Thomas Lachmair, Friedberg